Politik

Regierung sagt die 3-3-3-Sex-Regelung an

Eine langjährige Forderung der Grünen wurde nun endlich umgesetzt: Das Blutspendeverbot aufgrund der sexuellen Orientierung fällt.

Leo Stempfl
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Beim Blutspenden wird künftig die 3-3-3-Sex-Regelung gelten, kündigten Rauch und Plakolm an.
Beim Blutspenden wird künftig die 3-3-3-Sex-Regelung gelten, kündigten Rauch und Plakolm an.
BKA

Es war ein Relikt aus vergangenen Zeiten: Wer homo- oder bisexuell ist, durfte pauschal kein Blut spenden. Nun ist man ganz im Jahr 2022 angekommen: Die Blutspende in Österreich wird künftig nur noch vom individuellen Risikoverhalten abhängig sein und nicht von der sexuellen Orientierung oder vom Geschlecht. Das gaben Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch und Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm am Freitag bekannt.

Neuer Fragebogen

Auf die entsprechende Novelle der Blutspendeverordnung hat man sich bereits geeinigt, dadurch werden die Risikogruppen neu definiert. In Hinblick auf das sexuelle Verhalten ausgeschlossen ist künftig nur mehr, wer in den drei Monaten vor der Blutspende mehr als drei Sexualpartner:innen hatten sowie deren Sexualpartner:innen, wenn sie von diesem Umstand Kenntnis haben oder davon ausgehen müssen.

Zeitnah nach Inkrafttreten der novellierten Blutspendeverordnung im Sommer wird die Blutkommission eine aktualisierte Empfehlung für die Fragebögen zur Blutspende aussprechen. In dieser wird die Umstellung auf das individuelle Risikoverhalten berücksichtigt. Anhand der aktualisierten Fragebögen kann der gleichberechtigte Zugang zur Blutspende ohne Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder des Geschlechts durch die Blutspendeorganisationen in Österreich umgesetzt werden.

3-3-3-Sex-Regelung

"Aus tiefer Überzeugung" sagt Sozialminister Johannes Rauch, dass die sexuelle Orientierung beim Blutspenden keine Rolle spielen darf. "Es ist selbstverständlich, dass dabei die höchsten Sicherheitsstandards für Blutkonserven eingehalten werden. Das gewährleistet die neue Regelung. Besonders freut mich die Unterstützung von Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm für dieses gemeinsame Anliegen", so der Minister.

Auch Plakolm zeigt sich froh, dass diese Regelung nun fällt. "Zukünftig gilt die 3-3-3-Regelung: Wer in drei Monaten mit mehr als drei Menschen Sex hat, ist für drei Monate von der Blutspende ausgeschlossen." Der Novelle wird zudem eine wissenschaftliche Evaluierung zur Seite stehen, um so die Blutsicherheit ersichtlich zu machen. "Was ich auch ganz wichtig finde ist, dass wir zukünftig Blutspender auf die Wichtigkeit der Anwendung von Safer Sex aufmerksam machen."

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