Politik

Lebensmittel-Knappheit – Regierung beruft Gipfel ein

Teuerung und Lieferprobleme nehmen drastische Ausmaße an. Die Regierung beruft am Dienstag einen Gipfel zur Lebensmittelversorgung im Kanzleramt ein.

Rene Findenig
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Kanzler und Krisenmanager: Karl Nehammer beruft einen Lebensmittel-Krisengipfel ein.
Kanzler und Krisenmanager: Karl Nehammer beruft einen Lebensmittel-Krisengipfel ein.
REUTERS

Die Lebensmittelversorgung Österreichs muss sichergestellt werden. Um das zu schaffen, berufen Bundeskanzler Karl Nehammer, Vizekanzler Werner Kogler und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger am Dienstagvormittag einen Gipfel zur Lebensmittelversorgung im Bundeskanzleramt ein. Gemeinsam mit und Experten "entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette" soll über akute Maßnahmen beraten werden.

Bürger werden zu Mittag informiert

Wie "Heute" erfuhr, werden auch Vertreter der Erzeugung, Verarbeitung, des Handels und der Wissenschaften beim Krisengipfel dabei sein. Ziel: "Österreichs gute Versorgungslage auch in Zukunft zu gewährleisten", wie es in einer Aussendung heißt. Gegen Mittag will man sich dann mit ersten Ergebnissen an die Bevölkerung wenden. Wöchentlich soll künftig auch eine Preiskommission tagen, um die nach oben schießende Teuerung von Waren in den Griff zu bekommen.

Die Opposition fordert schon jetzt weitere Maßnahmen, etwa ein Aussetzen der Mehrwertsteuer für Lebensmittel. Außerdem kommt es zu Knappheit. Um Hamsterkäufen entgegenzuwirken, haben zahlreiche Supermärkte viele Produkte bereits rationiert, zuletzt wurde bekannt, dass ein Diskonter in Wien-Floridsdorf die Abgabemenge auf Konserven drastisch reduziert hatte. Das ist kein Einzelfall. "Speziell bei Speiseöl, insbesondere Sonnenblumenöl, gibt es nach wie vor Engpässe", erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will auf "Heute"-Anfrage.

Knappheit bei vielen Produkten

Bei einigen anderen Produktgruppen, darunter Butter, Damenhygieneprodukte und Konserven, würden die Händler weiterhin eine angespannte Situation verzeichnen. Diese sei jedoch "noch nicht als kritisch zu betrachten", da es glücklicherweise Ausweichprodukte gebe. Wie der Branchen-Kenner ausführt, liegt es aber nicht immer an den Rohstoffen, dass Produkte knapp bzw. teurer werden. Auch bei den Verpackungsmaterialien wie Papier und Karton gab es einen massiven Preissprung, der Produzenten finanziell schwer zusetzt.

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    Das Thunfischsortiment war nur noch sehr gering verfügbar.
    Das Thunfischsortiment war nur noch sehr gering verfügbar.
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    Wie es in den nächsten Wochen weiter gehen wird, ist noch unklar. Sollten sich die Lager für Produkte, Rohstoffe und Verpackungsmaterialien weiter leeren, könnte sich die Lage noch weiter anspannen. Schon die aktuelle Teuerung macht viele Händler fassungslos. Will: "Es gibt im Lebensmittelhandel de facto keinen Bereich, der nicht von massiven Preissteigerungen betroffen ist. Die Händler sind hier mittlerweile komplett 'Passagiere'. Eine derartige Situation haben viele Handelsbetriebe noch nie erlebt."