Politik

Rauch bitterernst: "Ich übernehme die Verantwortung"

Die Corona-Quarantäne in Österreich wird abgeschafft. Gesundheitsminister Rauch stellt nun klar, dass er die Verantwortung für Folgen übernimmt.

Roman Palman
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) präsentierte am Dienstag offiziell, was "Heute" bereits zuvor aufgedeckt hatte: Die Corona-Quarantäne fällt mit 1. August völlig weg, stattdessen kommen Verkehrsbeschränkungen für Infizierte. Die entsprechende Verordnung liege bereits zur Unterschrift auf seinem Schreibtisch, betonte der Ressort-Chef im Rahmen seiner Pressekonferenz am Nachmittag.

Im Vorfeld hatte sich Rauch heftige Kritik, besonders aus den SPÖ-geführten Bundesländern Wien und Kärnten, zum Ende der Absonderungspflicht über sich ergehen lassen müssen.

Heftige Kritik

"Ich halte das für einen falschen Weg, den die Bundesregierung da einschlägt", schoss Wiens Bürgermeister Michael Ludwig am Montag in Richtung Bundeskanzleramt. "Wir in Wien orientieren uns am Europabüro der WHO, das nach wie vor der Auffassung ist, dass Quarantäne und Maßnahmen notwendig sind, um die Welle im Herbst zu bewältigen".

Auch Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser bezeichnete sowohl den Schwenk als auch die Arbeitsweise der Regierung als "enttäuschend". Die Bundesregierung müsse für diesen Strategiewechsel "die volle Verantwortung übernehmen".

Dennoch wichen weder Gesundheitsminister noch Bundeskanzler vom eingeschlagenen Kurs ab und haben jetzt über die Kritiker quasi einfach drüberverordnet. "Wir glauben, damit die Balance gefunden zu haben, Sicherheit von Vulnerablen und ein weitgehend normales Leben sicherzustellen", verteidigte Rauch am Dienstag die Entscheidung.

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    v.l.n.r.: Chief Medical Officer <strong>Katharina Reich</strong>, Gesundheitsminister <strong>Johannes Rauch</strong> (Grüne) und Arbeitsminister <strong>Martin Kocher</strong> (ÖVP) am 26. Juli 2022.
    v.l.n.r.: Chief Medical Officer Katharina Reich, Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am 26. Juli 2022.
    GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

    Rauch übernimmt Verantwortung

    "Die Covid-19-Pandemie hat vielen Menschen das Leben gekostet. Das ist so. Es gibt überhaupt keinen Grund, Covid-19 zu verharmlosen", betonte der Ressort-Chef. Doch die Kehrseite der Gegenmaßnahmen seien die vielfältigen psychologischen Beeinträchtigungen, Angstzustände und Depressionen, die in der Bevölkerung zugenommen hätten. Deshalb werde es die Quarantäne künftig – so sich die Pandemielage nicht grundlegend ändert – nicht mehr geben.

    Im Rahmen der Fragerunde zum Ende der Pressekonferenz am Dienstag wurde der Minister dann noch einmal von den anwesenden Reportern auf die scharfe SP-Kritik angesprochen. "Jetzt gibt es den Weg, für den wir uns entschieden haben", antwortete der 63-Jährige. Ludwig und Kaiser hätten zu Recht festgestellt, dass das in der Verantwortung des Bundes und des Ministers liege. Mit bitterernster Miene stellte Rauch dann klar: "Ja, diese Verantwortung trage ich!"

    Was Johannes Rauch bei der Pressekonferenz noch alles sagte, erfährst du HIER >>

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