Politik
Fragen "rassistisch" – harte Kritik an Islam-Studie
Minister distanziert sich – Nach "rassistischen" Fragen und Unbehagen musste eine Umfrage für muslimische Schüler an der Uni Wien eingestellt werden.
Mittels Fragebogen untersucht das Institut für Islamisch-Theologische Studien der Uni Wien die Einstellung von muslimischen Schülern zum Islam. Sehr zum Missfallen der Muslimischen Jugend (MJÖ) und des Antirassismusvereins Zara:
Fragen "rassistisch"
"Die einzelnen Fragen legen einen rassistischen Zugang" nahe, kritisiert die MJÖ. So wird etwa abgefragt, ob es die Schüler "ekelhaft" finden, wenn sich Homosexuelle küssen, oder ob Frauen für unsittliches Verhalten bestraft werden sollen.
"Klischees"
Eine weitere Aussage: "Wenn Frauen in der Öffentlichkeit Miniröcke tragen, signalisieren sie sexuelle Bereitschaft." Für die MJÖ bediene das "islamfeindliche Klischees und Vorurteile".
"Unbehagen"
Die Schüler seien für die Beantwortung "vom Klassenverband getrennt" worden. Das habe bei ihnen ein "Gefühl des Unbehagens" ausgelöst.
Studienautor umstritten
Ednan Aslan war bereits für die "Islamlandkarte" von Ministerin Raab verantwortlich, die 2021 teils für Empörung gesorgt hatte.
Sofortiger Stopp
Die Studie müsse sofort eingestellt werden, fordern MJÖ und Zara.
Auf Distanz
"Ich persönlich lehne eine solche Art von Befragungen ab", betonte Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP). Die Uni Wien bedauert die "Irritationen".