Gesundheit
Rapunzel-Syndrom bei jungen Mädchen bereitet Sorge
Eine psychologische Störung macht sich immer häufiger bei jungen Mädchen bemerkbar. Sie essen zwanghaft ihre eigenen Haare bis zur Lebensgefahr.
Leider gar kein Märchen: In der Fachsprache nennt man die zwanghafte Störung, wo überwiegend junge Mädchen und Frauen die eigenen Haare essen, sich teilweise die Haare sogar zum Verzehr ausreißen "Trichophagie" oder "Rapunzel-Syndrom". Die genauen Auslöser sind bis dato noch unbekannt, gehen aber meistens mit Depressionen, Bulimie und Persönlichkeitsstörungen einher.
Haare können nicht verdaut werden
Das große Problem bei dieser Störung, sind die bis zu einigen Kilos schweren Haarklumpen die unverdaut den Magen oder Darm blockieren und bis zum Durchbruch führen können. Erst bei Diagnose der seltenen Störung kam es dann oft zur Not-OP. Mediziner warnen deshalb vor Symptomen wie Magenschmerzen oder Gewichtsverlust.
Haarklumpen wog 7 Kilo
Meistens beginnt diese Zwangsstörung in der Pubertät, kann aber durchaus schon im Kleinkinderalter auftreten. Der "Daily Star" in Großbritannien berichtete Ende 2020 von einem besonders schweren Fall aus Indien. Mehr als sieben Stunden lag eine 17-Jährige unter dem Messer, um einen sieben (!) Kilo schweren Haarklumpen aus ihrem Unterleib zu entfernen. Vor drei Jahren verstarb auch die 16-jährige Britin Jasmine Beever an den Folgen der psychischen Erkrankung.
Mediziner und Psychologen empfehlen eine Verhaltenstherapie, um dem Syndrom entgegenzuwirken. Ein Mittel alá Brechstange, wie ein Kurzhaarschnitt wird nicht empfohlen.