Fussball
Rapid ernüchtert: "Fühlt sich beschissen an"
Rapid Wien hat gegen den LASK nach dem Sieg gegriffen – bis zur 95. Minute. Da gelang den Linzern das 1:1. Coach Zoki Barisic sah das Positive.
Neuzugang Matthias Seidl, den Rapid vom LASK-Rivalen Blau-Weiß Linz holte, brachte die Hütteldorfer in der wohl stärksten Halbzeit seit Monaten mit 1:0 in Front (23.), der LASK war völlig überrascht vom druckvollen Spiel der Wiener, kam erst in der allerletzten Aktion, 30 Sekunden, nachdem die Nachspielzeit eigentlich bereits abgelaufen war, zum Ausgleich durch Felix Luckeneder.
Ein schmeichelhafter Treffer, wie auch LASK-Kapitän Robert Zulj nach dem Spiel bei "Sky" festhielt. "Die erste Halbzeit war skandalös. Das hat auch nichts mit einem Trainer oder einer Taktik zu tun. Wenn du keinen Mut hast, brauchst du nicht auf den Platz kommen. Wir hatten die Hosen voll, haben noch viel Arbeit vor uns", so der LASK-Kapitän.
"Fühlt sich beschissen an"
Auch die Hütteldorfer ärgerten sich, schließlich wurde der Sieg in der Nachspielzeit vergeben, vor dem LASK-Treffer zu zaghaft verteidigt. "Es fühlt sich beschissen an, vor allem für die Spieler und die Fans", erklärte Rapid-Coach Zoran Barisic, strich trotzdem das Positive hervor: "Nach der Leistung kann man meiner Mannschaft gar nichts vorwerfen. Außer, dass sie nicht die drei Punkte geholt hat, nicht den einen oder anderen Treffer mehr erzielt hat. Ich bin stolz, mit welchem Engagement sie zur Sache gegangen sind, wie wir Fußball gespielt haben. Das Einzige, das gefehlt hat, waren die drei Punkte", so Barisic.
Selbstkritischer zeigte sich da schon Führungstorschütze Seidl: "Wir wollten das zweite Tor machen. Dass uns das nicht gelungen ist, müssen wir uns selbst ankreiden." Hier sah auch Barisic einen Punkt, um anzusetzen. "Da geht es um die Effizienz, um die Lockerheit vor dem Tor. Wir haben viele Situationen nicht richtig zu Ende gespielt. Es war aber eine Leistung, die Hoffnung macht für die Zukunft."