Preise für Essen manipuliert

Rache für Nawalny: Aktivisten hacken Russen-Gefängnisse

Russische und ukrainische Hacker sind ins russische Gefängnissystem eingedrungen - und haben dabei auch gleich die Preise im Gefängnisshop gesenkt.

Nick Wolfinger
Rache für Nawalny: Aktivisten hacken Russen-Gefängnisse
Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny starb am 16. Februar unter mysteriösen Umständen in einem sibirischen Hochsicherheitsgefängnis
REUTERS

Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Hacker kurz nach dem Tod des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny am 16. Februar damit begonnen, russische Gefängnis-Datenbanken zu attackieren. Dabei sollen rund 800.000 Datensätze von Gefängnisinsassen erbeutet und veröffentlicht worden sein. Damit soll die Kontaktaufnahme durch Verwandte erleichtert werden, die oftmals nicht über den genauen Aufenthaltsort der Inhaftierten Bescheid wissen - insbesondere bei Insassen von Strafkolonien, wie auch Nawalny einer war.

Alle Preise im Gefängnisshop nur noch 1 Cent

Die Hacker, die sich aus Russen, Ukrainern und anderen Staatsangehörigen zusammensetzen, drangen aber auch in das Bestellsystem der Gefängnis-Shops ein - und setzten alle Preise für die Dinge des täglichen Bedarfs, die man dort erhält, auf umgerechnet rund einen Cent herunter. Laut den Hackern, zu denen der US-Nachrichtensender CNN Kontakt herstellen konnte, ist das dem Administrator der Shop-Datenbank erst nach Stunden aufgefallen - und es habe drei Tage gedauert, die Preise wieder auf das ursprüngliche Niveau zu korrigieren. Den Insassen teilte man mit, es habe einen "technischen Fehler" gegeben.

Außerdem platzierten die Hacker auf der Shop-Webseite ein Foto von Alexej und seiner Frau Julija, zusammen mit der Botschaft "Lang lebe Alexej Nawalny!". Ihre Angaben untermauerten die Hacker mit Screenshots und Videos von den gehackten Webseiten.

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