Zweite Attacke

Unbekannte zerstörten erneut Nawalny Gedenkort in Wien

Bei der russischen Botschaft drückten Trauernde mit Blumen und Kerzen ihre Solidarität mit Nawalny aus. Der Gedenkort wurde nun erneut geräumt.

Wien Heute
Unbekannte zerstörten erneut Nawalny Gedenkort in Wien
Verwüstung, wo unlängst noch viele Kerzen, Blumen, Briefe, Plakate und Andenken an Alexej Nawalny zu sehen waren. 
Sabine Hertel

Einmal mehr wurde am Wochenende der Gedenkort für Alexej Nawalny bei der russischen Botschaft in Wien in der Reisnerstraße 45–47 (Wien-Landstraße) zerstört. Blumen, Andenken und Bilder für den am 16. Februar verstorbenen Oppositionellen (47) verschwanden. Der mit Erinnerungen geschmückte Zaun ist nun ganz kahl, nur Klebestreifen erinnern noch an die Nawalny-Gedenkstätte. Am Boden stehen ein paar neue Blumen.

Neue Blumen für Nawalny nach der Zerstörung des Gedenkortes am Samstag
Neue Blumen für Nawalny nach der Zerstörung des Gedenkortes am Samstag
Sabine Hertel

Staatsschutz prüft Zerstörung

Schon am Vorabend der Wahlen in Russland, dem 16. März, bei denen Putin einmal mehr seine Macht festigte, verschwanden Blumen, Briefe und Kerzen, die Menschen in Wien zum Gedenken an den Oppositionellen und auch als Protest gegen die Politik Putins aufgestellt hatten. Das Denkmal wurde nach der Demontage erneut installiert. Und nun erneut zerstört. Die Wiener Polizei informierte nach dem ersten Anschlag das Landesamt für Staatsschutz und Extremismus. Dort würde man prüfen, ob die Zerstörung des Nawalny Gedenkortes strafrechtlich relevant sei, so die Wiener Landespolizeidirektion.

Anwohner entsetzt über Attacke

Genaue Informationen über die erneute Attacke am Wochenende seien von den Militärpolizisten vor der Botschaft nicht zu bekommen, so der ORF. "Ich kann ihnen aber sagen, dass viele der Einwohner rund um die russische Botschaft das beobachten und sie wirklich darüber entsetzt sind", wird ein Anwohner zitiert. 

Vor der russischen Botschaft gibt es seit dem Anschlag auf die Crocus City Hall am Freitag, 22. März, einen weiteren Gedenkort. Menschen legen seitdem vor der russische Botschaft in Wien Stofftiere, Kerzen und Blumen nieder. Die russische Botschaft ließ wissen, dass sie diese Form des Gedenkens begrüße: "Wir sind aufrichtig all jenen dankbar, die in Bezug auf diese Tragödie nicht mit Gleichgültigkeit reagieren und Anteil an diesem Schmerz des Volks von Russland nehmen", hieß es von Seiten der russischen Botschaft am Samstagvormittag auf Telegram.

Solidarität und Trauer um die Terroropfer des Crocus City Hall Anschlags sind willkommen
Solidarität und Trauer um die Terroropfer des Crocus City Hall Anschlags sind willkommen
Sabine Hertel

Kameras im Gespräch

Wie es möglich ist, dass der Gedenkort für Nawalny angegriffen und zerstört werden konnte, das fragten sich Ende vergangener Woche auch die österreichischen Parlamentarier. Ein russischer Aktivist hatte entsprechend vorgeschlagen, den Ort mit einer Kamera zu überwachen.

So sei es "hilfreich, wenn etwa Überwachungskameras beim Nawalny-Denkmal installiert würden oder versucht werden könnte, ihm einen offiziellen Status zu geben, um es zu schützen", so der Aktivist gegenüber den Abgeordneten der vier Parlamentsfraktionen. Initiiert hatte dieses Treffen die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    red
    Akt.