Politik
"Propaganda-Orgel" – ORF zeigt Film von "Falter"-Chef
Aufregung um das ORF-Programm Mittwochabend: Der öffentlich-rechtliche Sender zeigt den Dokumentarfilm "Bauer und Bobo". FPÖ-Chef Nepp ist entsetzt.
Die ORF-Premiere des Dokumentarfilms "Der Bauer und der Bobo" lässt in den sozialen Netzwerken die Wogen hochgehen. Der öffentlich-rechtliche Sender programmierte den Streifen, der die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem steirischen Bio-Bergbauern und Florian Klenk, Chefredakteur der linken Wochenzeitschrift "Falter" zeigt, in der Primetime.
Nepp: "Sinnlos-Doku!"
"Die linke Achse im ORF funktioniert", zeigt sich Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp entrüstet über die Präsentation des Kinofilms im ORF-Hauptabendprogramm. Auf "X" donnert Nepp: "Der eitle Selbstdarsteller Klenk dreht eine Sinnlos-Doku, der ORF strahlt sie auf Zwangsgebührenzahler-Kosten aus." Er unterstellt dem ORF, ein "Bestellfunk statt öffentlich-rechtlich!" zu sein. Nachsatz: "Die SED wäre stolz auf eine solche Propagandaorgel gewesen!"
Bobo Klenk verwendet sich für Bauer
Vorgeschichte zum Streifen: "Bauer" Christian Bachler und "Bobo" Florian Klenk waren sich vor Hunderttausenden Social-Media-Nutzern über die Verantwortung von Bauern für ihr Vieh in die Haare gekommen. Öffentlich trugen sie eine heftige Kontroverse über Verantwortlichkeiten von Bauern und Städtern aus. Als die Bank den Hof von Bachler verkaufen wollte, startete Klenk über Social Media eine Spendenaktion und Bachler war über Nacht schuldenfrei.
Wie der ORF die Ausstrahlung in seinem Fernsehprogramm begründet? "Es ist ein Film, der die Hintergründe für das seit Jahrzehnten andauernde Bauernsterben differenziert beleuchtet und zeigt, was alles möglich wird, wenn Produzent:innen und Konsument:innen aufeinander zugehen." Im Anschluss zeige man in "Dok 1": "Die Schnitzelfrage: Billig oder Bio?"