Politik
"Propaganda-Medien": FPÖ tobt über "Standard"-Millionen
Der Millionen-Geldregen aus Steuergeldern für den "Standard" ruft nun die FPÖ auf den Plan. Gegenüber "Heute" zeigt sich Dominik Nepp erzürnt.
Hohe Summen Steuergeld für die Tageszeitung "Der Standard": Wie am Donnerstag bekannt wurde, sagte die heimische Medienbehörde "KommAustria" dem Verlag eine Presseförderung von 1,1 Millionen Euro zu. Mehr bekommen nur die Kollegen von der "Presse". Obwohl die "Kronen Zeitung" von mehr als drei Mal so vielen Österreichern gelesen wird wie der "Standard" und eigene Regional-Ausgaben für alle neun Bundesländer druckt, bekommt sie schlanke 262.201 Euro.
Kein Cent Presseförderung für "Heute"
Doch damit nicht genug: Während das weitaus reichweitenstärkere "Heute" samt erfolgreichem Digitalauftritt Heute.at seit dem Tag der Gründung keinen einzigen Cent Presseförderung erhält, wird der "Standard" von der öffentlichen Hand laufend bedacht. Im Millionen-Betrag ist auch eine sogenannte "besondere Förderung" inkludiert, die bundesweit nur vier Tageszeitungen zugestanden wurde. Alleine heuer ließ Türkis-Grün unter Verantwortung von Medienministerin Susanne Raab dem lachsrosa Blatt auch 259.000 Euro Privatrundfunk-Förderung für ein TV-Projekt anweisen. Darüber hinaus gab es 1,6 Millionen, um bei der digitalen Transformation unter die Arme zu greifen.
„Nepp: "Hier geht es nicht mehr um ausgewogenen Journalismus, sondern um Kampagnisierung von sogenannten Haltungsjournalisten."“
Auf die veröffentlichten Summen reagierte am Freitag Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp und sprach von einer "hinterfragenswerten Medienförderung". Gegenüber "Heute" präzisierte er: "Linke Propagandamedien mit lediglich einer Handvoll an Lesern werden mit Millionenförderungen bedacht. Hier geht es nicht mehr um ausgewogenen Journalismus, sondern um Kampagnisierung von sogenannten Haltungsjournalisten gegen Oppositionsparteien wie die FPÖ."
Millionen aus Inseraten
Reichlich finanzielle Zuwendungen gibt es für den "Standard" (dieser kritisiert das gerne bei Mitbewerbern) auch in Form von Einschaltungen öffentlicher Stellen. Laut "kobuk" erhielt der "Standard" 2022 alleine 3,3 Millionen Euro von der Stadt Wien und ihren Töchtern. "Anteilsmäßig schaltet die Stadt Wien überhaupt in keinem Medium mehr Inserate, als im Standard", errechnete die Plattform "kobuk".
Dass ein "Standard" mittlerweile von bereits mehr als acht Personen gelesen werden soll (so gelangt man zur Leser-Anzahl von 520.000), ruft nun auch Medienbeobachter und Kommunikator Heimo Lepuschitz auf den Plan. "Könnte man hinterfragen", schrieb er auf Twitter.