800.000 Euro
Prinz Harry zieht plötzlich Verleumdungsklage zurück
Prinz Harry verzichtet auf eine Klage gegen eine britische Sonntagszeitung aus dem "Mail"-Verlag. Ob er nun die Kosten tragen muss, bleibt abzuwarten.
Der Herzog von Sussex hat überraschend seine Verleumdungsklage gegen den Verlag Associated Newspapers, Herausgeber der "Mail on Sunday", zurückgezogen. Die Entscheidung wurde am Freitag auf der Website der "Daily Mail" bekannt gegeben. Obwohl relevante Dokumente am Freitag, 19. Jänner 2024, übergeben werden sollten, entschieden Prinz Harrys (39) Anwälte, wenige Stunden vor Ablauf der Frist, die Klage nicht weiterzuverfolgen.
Finanzielle Konsequenzen für Prinz Harry
Nun stellt sich die Frage, wer die finanziellen Konsequenzen trägt. Dem Bericht zufolge könnte der 39-Jährige nun die Kosten der gegnerischen Seite in Höhe von rund 250.000 Pfund (umgerechnet rund 291.000 Euro) übernehmen müssen, zusätzlich zu den Ausgaben für sein Anwaltsteam. Diese Entwicklung folgt auf eine frühere Anordnung vom Dezember letzten Jahres, in der Harry fast 50.000 Pfund für die Kosten des Verlages zahlen musste. Laut "Mail" und "Telegraph" kommen damit Kosten in sechsstelliger Höhe auf ihn zu. Die Rede ist von geschätzten 750.000 Pfund, was rund 873.000 Euro entspricht.
Hintergrund der Klage
Die ursprüngliche Klage resultierte aus einem Artikel in der "Mail on Sunday" im Jahr 2022, in dem über einen Rechtsstreit zwischen Harry und dem Innenministerium über die Sicherheitskosten im Vereinigten Königreich berichtet wurde. Die Kontroverse entstand nach dem Rücktritt von Harry und Herzogin Meghan (42) von ihren royalen Pflichten im Jahr 2020. Der Prinz fühlte sich in seinem Ruf geschädigt, weil er die Entscheidung der Regierung kritisiert hatte, ihm den vom Steuerzahler finanzierten Polizeischutz zu entziehen.
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Fokus auf Familie und laufendes Verfahren
Der zweifache Vater wolle sich nun auf die Sicherheit seiner Familie und den Rechtsstreit gegen das Innenministerium konzentrieren, hieß es in einer Erklärung der Sussexes nach dem Rückzug der Klage. Das Verfahren war für einen Zeitraum von drei Tagen zwischen Mai und Juli angesetzt. In einem separaten Prozess gegen die britische Mediengruppe "Mirror Group Newspapers" hatte Harry im Dezember einen Teilsieg errungen, als das Gericht entschied, dass er illegal ausspioniert worden sei und ihm Schadenersatz zusprach.