Wegen seiner Memoiren?
Prinz Harry wurde in wichtigem Militär-Buch ignoriert
Trotz seines Einsatzes in Afghanistan wird Prinz Harry im Buch seiner Militärakademie nicht erwähnt. Viel Bewunderung erntet dagegen Bruder William.
Worauf Prinz Harry (39) immer stolz war: seine militärische Laufbahn. Doch nicht einmal hier ist es zurzeit ihm vergönnt, Anerkennung zu bekommen. Das Andenken an sein Wirken beim britischen Militär wurde mehr oder weniger ausgelöscht. Das dürfte den 39-Jährigen in seiner Ehre kränken. Und Prinz Williams (41) Mitwirken daran dürfte ihm zusätzlich ein Dorn im Auge sein.
Kein Platz in der Top-Absolventen-Liste
Im Jahr 2005 durchlief Harry die anspruchsvolle 44-wöchige Ausbildung in Sandhurst in Berkshire, bevor er im April 2006 Offizier der "Household Cavalry Blues and Royals" wurde. Seine zehnjährige Dienstzeit in der Armee führte ihn zweimal nach Afghanistan, wo er von 2007 bis 2008 als Forward Air Controller und von 2012 bis 2013 als Apache-Pilot tätig war. Trotz dieser eindrucksvollen Laufbahn schaffte es Harry nicht in die Top-Absolventen-Liste von Sandhurst.
Wie "Daily Mail" berichtet, wurde der 39-Jährige nicht nur aus der Liste der Top-Absolventen gestrichen, sondern taucht auch nicht in der Kategorie "Sie dienten auch" auf, in der Prominente wie James Blunt (49) verzeichnet sind. Dies stellt einen herben Schlag für den ehemaligen Royal dar, der immer wieder offen seine stolze Verbundenheit zur Armee bekundet. Umso bitterer ist es, dass sein Bruder nicht nur auf der Liste steht, sondern auch das Vorwort für das Buch der Absolventen geschrieben hat.
Warum Prinz Harry ausgeschlossen wurde
Möglicherweise haben Harrys kritische Aussagen bezüglich seiner Zeit im Krieg, niedergeschrieben in seiner Autobiografie "Reserve", zu seinem Ausschluss aus der Liste geführt. In dem brisanten Werk spricht er offen über Menschen, die während seiner Kriegseinsätze ums Leben kamen. Der Zweifach-Vater bezeichnete die Taliban-Kämpfer sogar als "Schachfiguren", eine Aussage, die für viel Aufsehen sorgte.
Kommandant rechnet mit Harry ab
Richard Kemp, ehemaliger Commander der britischen Armee, äußerte sich dazu gegenüber "The Sun". "Ich hätte ihn wahrscheinlich aufgenommen, für die Ausgewogenheit, aber es ist keine Enttäuschung, dass er nicht dabei ist", sagte er dem Blatt.
Seine Vermutung: Nicht nur die mangelnde Harmonie zwischen dem Prinzen und der königlichen Familie spielt eine Rolle, sondern auch die kontroversen Perspektiven, die er in seinem Buch präsentiert. Er meinte damit auch Harrys Aussage in "Reserve", dass die Armee ihm gelehrt habe, den Feind als weniger menschlich anzusehen. "Das ist nicht das, was uns beigebracht wurde", stellte Kemp klar. "Ich glaube nicht, dass er während er diente, etwas besonders Erwähnenswertes geleistet hat, aber er war auf jeden Fall eine der wichtigen Personen, die nach Sandhurst gegangen sind", fügte er hinzu.