Bespitzelungsprozess
Schadensersatz: Diesmal gewinnt Prinz Harry vor Gericht
Vor Kurzem musste Prinz Harry noch einstecken. Jetzt hat der Royal im Prozess gegen den "Mirror"-Verlag (MGN) zum Teil recht erhalten.
Diesmal hat Prinz Harry (39) ein wenig mehr Glück vor Gericht, als noch vor einigen Tagen. Im Prozess gegen "Mail on Sunday" muss der Royal einen fünfstelligen Betrag zahlen, diesmal hat er einen Prozess wegen Bespitzelung gegen den Verlag der Zeitung "Daily Mirror" gewonnen. Das Hohe Gericht in London sprach ihm am Freitag Schadenersatz in Höhe von mehr als 140.000 Pfund zu. Richter Timothy Fancourt sah es als erwiesen an, dass Telefon-Hacking bei der Zeitungsgruppe "Mirror" über viele Jahre hinweg "weit verbreitet und üblich" gewesen sei und dass Privatdetektive "ein integraler Bestandteil des Systems" gewesen seien, um unrechtmäßig Informationen zu sammeln.
Der Richter sagte, Führungskräfte der Zeitungen hätten von dieser Praxis gewusst und sie aktiv gedeckt. Wären sie eingeschritten, "wäre der Missbrauch der privaten Informationen des Herzogs viel früher beendet worden".
440.000 Pfund gefordert – Entschuldigung vom Verlag
Fancourt stellte fest, dass 15 der 33 Zeitungsartikel, um die es in der Verhandlung ging, mithilfe rechtswidriger Mittel verfasst worden seien. Allerdings stamme – anders als von Harry nahegelegt – nicht alles, was veröffentlicht wurde, aus abgehörten Sprachnachrichten, sagte der Richter.
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Es war der erste von mehreren Prozessen, die Harry gegen den Verlag angestrebt hat. Der Herzog von Sussex hatte auf eine Entschädigung in Höhe von 440.000 Pfund geklagt.
Nach der Urteilsverkündung heißt es vom Verlag: "Wir begrüßen das heutige Urteil, das dem Unternehmen die nötige Klarheit gibt, um die Ereignisse, die vor vielen Jahren stattgefunden haben, hinter sich zu lassen. Wo historisches Fehlverhalten passiert ist, entschuldigen wir uns vorbehaltlos, haben die volle Verantwortung übernommen und werden eine angemessene Entschädigung zahlen."
Der jüngere Sohn von König Charles III., der sich mit seiner Familie überworfen hat, war im Juni seit mehr als einem Jahrhundert das erste ranghohe Mitglied des Königshauses, das vor einem Gericht aussagte. Dabei beschuldigte er "mindestens drei Zeitungen" des Verlags Telefon-Hackings "in industriellem Ausmaß".