Niederösterreich
Polizeitrick! Betrüger ergaunerten 1,4 Millionen Euro
Richtig viel Geld nahmen drei Trickbetrüger jetzt Pensionisten ab. Sie riefen bei den Senioren an und gaben sich als Polizisten aus.
Ein Vermögen machten jetzt drei Wiener mit der Betrugsmasche "Falscher Polizist": Ein 22-Jähriger, ein 25-Jähriger sowie ein 31-Jähriger sollen so von Oktober 2022 bis März 2023 insgesamt 1,4 Millionen Euro ergaunert haben.
Vorgangsweise
Dabei gingen sie immer gleich vor: "Sie nahmen telefonisch Kontakt mit den Opfern auf und gaben sich als angebliche Polizisten aus. Sie täuschten den Opfern vor, dass sie aufgrund behaupteter Indizien demnächst Opfer eines möglichen Einbruchdiebstahls werden könnten und ihr Vermögen zuhause nicht sicher wäre. Infolge wurde durch den falschen Polizisten angeboten, das gesamte Vermögen vorläufig sicherzustellen, bis die Gefahr eines möglichen Einbruches vorbei wäre. Im Anschluss kam ein angeblicher Polizeibeamter direkt zur Wohnadresse der Opfer, um deren Ersparnisse abzuholen", berichtet die Landespolizeidirektion Niederösterreich.
Insgesamt zehn Mal hatten sie dabei bei Senioren zwischen 74 und 97 Jahren Erfolg – zwei Mal im Bezirk Korneuburg sowie ebenfalls zwei Mal in Wiener Neustadt, ein Mal im Bezirk Tulln, im Bezirk Wiener Neustadt-Land und vier Mal in Wien.
Im März erwischten die Ermittler des LKA NÖ das Trio dann quasi "in flagranti" und nahmen die mutmaßlichen Betrüger fest. Bei nachfolgenden Hausdurchsuchungen sowie der Sicherstellung von Datenträgern wurde das enorme Ausmaß der Machenschaften erst bekannt.
Laut Polizei seien die drei Beschuldigten teils geständig gewesen, bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für sie die Unschuldsvermutung. Sie wurden in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert.
Tipps
Im Zuge des Ermittlungserfolgs warnt die Exekutive nun erneut vor dem Polizei-Trick. "Geben Sie keine Details über ihr Vermögen preis. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten – legen Sie auf! Lassen Sie keine Unbekannten in ihre Wohnung. Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen einen Dienstausweis. Übergeben Sie niemals Geld an Unbekannte. Halten Sie Rücksprache mit Personen aus Ihrem persönlichen Umfeld. Nehmen Sie Warnungen von Bankangestellten ernst. Kontaktieren Sie die Notrufnummer 133 und fragen Sie nach, ob es diese Polizistin oder diesen Polizisten wirklich gibt", rät Polizeisprecher Stefan Loidl.