Politik
Polit-Hammer – SPÖ würde nächste Wahl klar gewinnen
3 Prozentpunkte Vorsprung auf die ÖVP würden laut einer Umfrage die SPÖ zum eindeutigen Wahlsieger machen. Für Rendi ist die Freude aber getrübt.
Mit einem eindeutigen Vorsprung würde die SPÖ aus der nächsten Nationalratswahl als Siegerin hervorgehen. Das zeigt eine aktuelle Market-Umfrage für den "Standard". Für Parteichefin Pamela Rendi-Wagner ist diese Nachricht sicherlich Grund zur Freude, doch es gibt gleich mehrere Haken, die die Jubelstimmung eintrüben.
SPÖ schwächelt trotz Stärke
Der aktuelle hochgerechnete Wert liegt bei 27 Prozent und damit sowohl deutlich über den 21,2 Prozent der letzten Nationalratswahl als auch den 24 Prozent der ÖVP in der jüngsten Umfrage. Damit konnte die Sozialdemokratie ihre Position weiter leicht ausbauen, seit rund einem Jahr schon liegen die Roten in der Wählergunst stabil.
Market-Wahlforscher David Pfarrhofer: "Die SPÖ kann immer 25 bis 27 Prozent erreichen, sie profitiert nach unserer Berechnung aber nicht von der Schwäche der ÖVP." Ein herber Rückschlag, denn eigentlich hätte man mit Rendi-Wagner in Pandemiezeiten eine Person vom Fach – sie ist ausgebildete Ärztin und Infektiologin – an der Parteispitze.
Partei top, Chefin in Kanzlerfrage Flop
Es kommt für Rendi-Wagner aber gleich doppelt bitter: In der rein theoretischen Kanzlerfrage hat Kurz-Nachfolger Karl Nehammer auf der türkisen Seite mit 26 Prozent haushoch die Nase vorne. Nur 15 Prozent würden hingegen Rendi-Wagner zur Kanzlerin machen, damit hat sie gerade mal die Zustimmung von knapp der Hälfte der Rot-Sympathisanten.
VP-Anhänger stehen hingegen geschlossen hinter Nehammer, sogar einige Grün-, Blau- und auch SP-Wähler würden ihm den Vorzug geben.
Apropos Blau: Die FPÖ kommt in der Umfrage auf 20 Prozent und könnte damit um 4 Prozentpunkte zur letzten Wahl zulegen. Allerdings hat auch Kampfredner Herbert Kickl ein Kanzler-Problem. Nur jeder Zehnte würde ihn gerne als Regierungschef sehen.
Pinke Überholspur
Die NEOS würden aktuell die Grünen ganz knapp hinter sich lassen. Die beiden Parteien würden 12 bzw. 11 Prozent der 803 Befragten wählen. Für die Pinken ein rasanter Trip auf der Überholspur, denn 2019 schafften sie ein nicht einmal halb so gutes Ergebnis.
Und auch die impfkritische MFG würde aktuell den Einzug in den Nationalrat schaffen, liegt mit 5 Prozent allerdings nur knapp über der Hürde. Wahlforscher Pfarrhofer ortet hier eher ältere Befragte und Bewohner der westlichen Bundesländer als potenzielle Wähler, die Datenbasis sei für konkrete Aussagen aber zu dünn, so der "Standard".