Privatjet-Verkauf
Pleite-Benko – so will er jetzt wieder Millionen machen
Mit seinem persönlichen Privatflieger jettete René Benko auch nach den Signa-Pleiten noch herum. Jetzt will er das Flugzeug verkaufen.
Sein Signa-Firmenimperium ist pleite, René Benko persönlich auch, seine Familienprivatstiftung ebenso – für den einstigen Multimilliardär aus Tirol wird es finanziell richtig eng. Er sei von der Unterstützung seiner Mutter abhängig, soll er im Rahmen seiner Insolvenzanmeldung in Innsbruck angegeben haben.
Andere verkaufen in einer solchen Situation sprichwörtlich ihr letztes Hemd – bei Benko ist es der letzte Privatjet. Der Signa-Firmenjet ist bereits veräußert, nun geht's um den Bombardier-Privatflieger, mit dem der Tiroler auch in den letzten Monaten noch zwischen Innsbruck und Wien unterwegs war oder zu möglichen neuen Investoren in ferne Länder jettete.
Leasingflieger
Dieser Jet – eine Bombardier Global Express mit der Kennung OE-IRB (RB für René Benko) – gehört als Leasingflieger über Ecken zur Laura Privatstiftung und steht laut "Spiegel" jetzt zum Verkauf. Die Laura Stiftung wurde einst von Benko und seiner Mutter gegründet – Begünstigte sind Mitglieder der Familie, Benko selbst aber nicht. Diese Stiftung ist nicht insolvent.
Laut dem "Spiegel"-Bericht wurde für den Benko-Jet ein siebenseitiger Verkaufsprospekt erstellt, samt Fotos der luxuriösen Ausstattung. Der Flieger solle "Off-Market", also diskret in der Szene verkauft werden.
19 Millionen Euro
Laut einem Insider will Benko den Flieger für 19 Millionen Euro hergeben – ein Teil der Summe müsste für die Ausbezahlung des Leasings aufgewendet werden.
Alles muss raus
In den letzten Monaten hatte Benko bereits einige der Laura Stiftung zuzurechnenden Vermögenswerte versilbert – zuletzt etwa seine 62-Meter-Jacht, die 25 Millionen Euro eingespielt haben soll. In die Stiftung ist auch Benkos Kunstsammlung eingebracht – einige besonders wertvolle Bilder wie einen Picasso hatte der 46-Jährige schon vor Monaten auf den Markt geworfen.
Funktioniert der Jet-Verkauf, geht der Erlös freilich an die Stiftung, nicht an Benko. Außerdem soll es in der aktuellen Situation auch für die in der Stiftung begünstigten Familienmitglieder schwierig sein, Geld herauszunehmen. Wie der "Spiegel" unter Berufung auf einen Insider schreibt, sollen Banken sich gegen Überweisungen von und auf Konten von Benko oder den Stiftungen sperren, seit die Staatsanwaltschaft München gegen den Signa-Gründer wegen des Verdachts auf Geldwäsche ermittelt.
Was den Verkaufserlös für die Jacht betreffe, sei die Summe auf dem Konto des Verkäufers "ordnungsgemäß gutgeschrieben", zitiert der "Spiegel" dazu einen Anwalt von Benko und der Laura Privatstiftung.