Politik
Plätze "ausreserviert" – großer Andrang auf Kurz-Prozes
In einer Woche beginnt am Wiener Landesgericht der Prozess gegen Sebastian Kurz. Die Verhandlung ist bis auf den letzten Platz "ausreserviert".
Am 18. Oktober steht der frühere Bundeskanzler und Ex-ÖVP-Obmann Sebastian Kurz vor Gericht. Ihm wird eine falsche Zeugenaussage im "Ibiza-U-Ausschuss" vorgeworfen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Mit angeklagt sind Ex-ÖVP-Vizeparteichefin und Ex-Casinos-Managerin Bettina Glatz-Kremsner, sowie der Kurz-Vertraute und ehemalige Kabinettschef im Bundeskanzleramt, Bernhard Bonelli.
83 Journalisten für Prozess angemeldet
Die Verhandlung findet am Wiener Landesgericht statt und sorgt bereits im Vorfeld für enormen Andrang. Medien aus dem In- und Ausland werden vor Ort sein. Die Verhandlung im Großen Schwurgerichtssaal ist bereits jetzt bis auf den letzten Platz "ausreserviert", berichtet die APA.
Wie Gerichtssprecherin Christina Salzborn auf APA-Anfrage mitteilte, musste das Kontingent für Medienschaffende aus Platzgründen eingeschränkt werden. Für sie stehen für die Hauptverhandlung gegen Kurz und die beiden Mitangeklagten im Regelfall pro Medium maximal zwei Sitzplätze zur Verfügung.
83 Medienschaffende aus dem In- und Ausland haben sich in den vergangenen Wochen zum Prozess gegen Kurz & Co. angemeldet. Weitere 38 Sitzplätze stehen für die interessierte Öffentlichkeit zur Verfügung – diese Personen werden auf der Galerie Platz nehmen müssen. Wer nicht jetzt schon im Besitz einer Sitzplatzbestätigung ist, wird die Verhandlung nur über Liveticker verfolgen können. "Es macht keinen Sinn, ohne Reservierung zur Verhandlung zu kommen. Wir haben nicht die Kapazitäten, um Leute, die kurzfristig kommen wollen, im Saal unterzubringen", betonte die Sprecherin des Landesgerichts.
Drei Verhandlungstermine anberaumt
Für die Verhandlung gegen die drei Angeklagten sind bisher drei Verhandlungstermine bis zum 23. Oktober anberaumt. Sebastian Kurz wird möglicherweise erst am zweiten Verhandlungstag ausführlich zu Wort kommen, sollten die Eröffnungsvorträge der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKSA) und der drei Verteidiger länger dauern. Zeuginnen und Zeugen sind vorerst noch keine geladen – zu deren Befragung werden wohl weitere Verhandlungstermine ab November vonnöten sein.