Politik

"Pfui", "zum Schämen" – FPÖ verhöhnt Unwetter-Opfer

Viele Menschen haben durch die Sintflut-Unwetter im Süden ihr ganzes Hab und Gut verloren. Und dann werden sie noch von Harald Vilimsky verhöhnt.

Roman Palman
Anno 2014: Harald Vilimsky (l.) und Herbert Kickl bei der FPÖ-Plakatpräsentation zur EU-Wahl.
Anno 2014: Harald Vilimsky (l.) und Herbert Kickl bei der FPÖ-Plakatpräsentation zur EU-Wahl.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Seit Freitag stehen Blaulichtorganisationen im Süden Österreichs im Dauereinsatz. Dörfer sind überflutet, Hänge setzen sich in Bewegung. Auch am Samstag kam es zu weiteren Evakuierungen. Zahlreiche Menschen mussten ihre Wohnhäuser verlassen und wurden in Notunterkünften untergebracht.

Alleine am Freitag fiel innerhalb von zwölf Stunden der durchschnittliche Regen des ganzen Monats August, ein Ende ist noch nicht in Sicht. Auch die Hochwassersituation ist verheerend: "Gosdorf ist komplett abgesoffen", schildert Franz Konrad von der Murecker Feuerwehr der "Kleinen Zeitung". 

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    Auch am Samstag ist die Unwetter-Situation angespannt. 
    Auch am Samstag ist die Unwetter-Situation angespannt.
    GERD EGGENBERGER / APA / picturedesk.com

    "Ich war dort heute in einem Haus, die Leute sind verzweifelt. 40 Zentimeter stand das Wasser im Schlafzimmer und im Kinderzimmer. Es ist alles hin: Boden, Möbel. Und wenn du eine Küchenlade aufmachst, rinnt auch dort Wasser heraus."

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      Das fast völlig überschwemmte Freibad in Leibnitz am Abend des 4. August 2023.
      Das fast völlig überschwemmte Freibad in Leibnitz am Abend des 4. August 2023.
      KEVIN HARKAM / APA / picturedesk.com

      "Bei uns gehen die Schadensmeldungen im Minutentakt ein", berichtet auch der Leiter der Landeswarnzentrale Steiermark. Bis Samstag Nachmittag wurden weit über 100 Hangrutschungen gemeldet.

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        Die Freiwillige Feuerwehr Kalsdorf rückte mit dem eigenen Hovercraft nach Heimschuh bei Leibnitz aus, um...
        Die Freiwillige Feuerwehr Kalsdorf rückte mit dem eigenen Hovercraft nach Heimschuh bei Leibnitz aus, um...
        FF Kalsdorf

        Vilimsky verhöhnt Klima-Krise und Unwetter-Opfer

        In dieser dramatischen Situation fuhr plötzlich FPÖ-EU-Delegationsleiter Harald Vilimsky hinein und verhöhnte die Opfer der Unwetter mit einem geschmacklosen Versuch, politisches Kleingeld daraus zu schlagen.

        Via Twitter / X veröffentlichte der frühere Partei-General – er war 2006 bis 2020 FPÖ-Generalsekretär, wechselte 2014 vom Nationalrat ins EU-Parlament – am Freitag ein Schmäh-Bild gegen den Klimawandel. Darauf ist gelbes Ölzeug zu sehen, die Bildunterschrift: "Hitzeschutzmantel Sommer 2023".

        Harald Vilimsky verhöhnt Klima-Krise und Unwetter-Opfer in einem Twitter-Beitrag.
        Harald Vilimsky verhöhnt Klima-Krise und Unwetter-Opfer in einem Twitter-Beitrag.
        Screenshot Twitter / Harald Vilimsky

        Welle der Entrüstung

        Selbst bei den eigenen Fans dürfte dieser Beitrag nicht gut angekommen sein, die Reaktionen dazu sind fast durchweg negativ. Eine Auswahl:

        – "Mit diesem Tweet zeigst du eindeutig deine Verachtung gegenüber der betroffen Bevölkerung in der Steiermark und Kärnten!"

        – "Die 'Heimatpartei' macht Witze darüber das die halbe Heimat absäuft! Zum Schämen!"

        – "Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die ihr Hab und gut verloren haben und alle freiwilligen Helfer, die in diesem Moment im Einsatz sind. Schämen Sie sich!"

        – "Dieser Witz ist mehr als geschmacklos, nicht zuletzt, weil er ein falsches Bild von dem suggeriert, um was es geht."

        – "Findest das witzig? Dann schnapp dir ein paar Sandsäcke und fahr nach Kärnten oder in die Steiermark du W*****."

        – "Viele Menschen in Österreich sind derzeit vom Hochwasser betroffen und ihre Häuser stehen unter Wasser, enorme Schäden wo man hin sieht. Und Sie haben nichts anderes zu tun? Pfui"

        – "Soll das lustig sein? In Slowenien sind Menschen gestorben! Wie dumm muss man sein, sich über Wetter-katastrophen lustig zu machen.. Erbärmlich!"

        Auch nördlich von Ljubljana, Slowienien, stehen zahlreiche Ortschaften unter Wasser.
        Auch nördlich von Ljubljana, Slowienien, stehen zahlreiche Ortschaften unter Wasser.
        März, Bernd / Action Press / picturedesk.com

        – "Der Tweet ist so dermaßen widerwärtig, Sie Luftdieb! Packens die Jacke ein und ab nach Kärnten, in die Steiermark oder nach Slowenien, und fragen Sie dort wie gut dieser Tweet ankommt."

        – "Ich bleibe hier auf Twitter normalerweise stets freundlich. Aber was sind Sie eigentlich für ein Trottel. Bei uns schwimmt ein Teil von Österreich grad weg und Sie posten sowas. Wie deppat kann man eigentlich sein."

        – "Wenn ihr Haus ein Meter unter Wasser steht, würden Sie so einen geschmacklosen Scherz auch noch machen? Sie sollten wirklich Ihre Berufswahl überdenken. Vl wäre Hochseefischer was, da muss Sie keiner ertragen!"

        "Explosive Mischung" führte zu Sintflut

        Vilimsky selbst sieht in seinem Posting offenbar keinen Fehler. Der Beitrag ist seit mehr als 24 Stunden online.

        Was der Klimawandel mit dem aktuellen Wetter-Ereignis wirklich zu tun hat, erklärte am Samstag auch GSA-Meteorologe Gerhard Hohenwarter. Er sprach von einer "explosiven Mischung":

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          <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
          21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
          privat, iStock