Umbau 2025

"Personelle Änderungen" – Kogler deutet Abschied an

Grünen-Chef Werner Kogler verspricht einen Umbau der Partei im kommenden Jahr. Wann er selbst den Hut nimmt, verrät der Politiker aber noch nicht.
Michael Rauhofer-Redl
29.10.2024, 09:26

Sowohl bei der EU-Wahl als auch bei der Nationalratswahl mussten die Grünen deutliche Verluste hinnehmen. Die Chancen, dass die Partei von Werner Kogler einer nächsten Koalition angehört, ist gering. Zum einen sprachen sich wichtige ÖVP-Größen, etwa der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler, schon öffentlich gegen eine erneute Zusammenarbeit mit den Grünen aus, zum anderen koaliert die SPÖ in Wien mit Neos, was wiederum auch ein Argument für eine Kooperation auf Bundesebene sein könnte.

Großer Umbau

Parteichef Kogler kündigte bereits vor Wochen einen Umbau der Partei im Jahr 2025 an. Wie genau dieser aussehen wird, wollte der Politiker am Dienstag im Ö1-Morgenjournal nicht verraten. Das werde, wie immer bei den Grünen, im Team entschieden, wollte sich Kogler nicht in die Karten blicken lassen. Nur so viel: Neben einem Bundeskongress werde es auch ein "größeres Zusammentreffen, ein Symposium", bei dem "die ganz großen Gegenwarts- und Zukunftsfragen" besprochen werden sollen.

Es werde jedenfalls nicht weniger Klimaschutz brauchen. Kogler will diese Fragen aber auch in wirtschaftlicher Hinsicht denken und beantworten. Die Grünen seien jene Partei, die den Kompass hätten und die Richtung vorgeben sollten. Gerade bei neuen ökologischen Technologien könne Österreich eine Vorreiterrolle spielen, ist sich Kogler sicher.

Wie lange er selbst noch an der Spitze der Partei stehen wird, verriet der Steirer nicht. Er habe angekündigt, einen Umbau einzuleiten. Aber auch diese Frage werde man im kommenden Jahr gemeinsam klären. Dass es im Zuge aber "personelle Änderungen" geben werde, sei "aber auch nichts Neues".

Lob für Van der Bellen

Zum aktuellen Ringen um eine neue Bundesregierung lobte Kogler Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Dieser habe richtig gehandelt, in dem er ein "Schaulaufen" und "Schauraufen" mit den "rechtsextremen Blauen an der Spitze" verhindert habe. Nun liege es an ÖVP und SPÖ zu klären, ob es überhaupt einen dritten Partner braucht. Die Grünen würden sich jedenfalls nicht verschließen. Das aktuelle Treiben von SPÖ und ÖVP – beide Parteien versprechen, dass es kein "Weiter-wie-bisher" geben werde – sieht Kogler kritisch, spricht wörtlich von "Kaskaden von Worthülsen".

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