Politik

Personalmangel – Regierung beschließt neue Pflegelehre

Die Bundesregierung hat am Mittwoch im Ministerrat die Pflegelehre beschlossen. Damit soll der Personalmangel bekämpft werden.

Heute Redaktion
Die Pflegelehre soll ab Herbst 2023 als Ausbildungsversuch möglich sein.
Die Pflegelehre soll ab Herbst 2023 als Ausbildungsversuch möglich sein.
Sabine Hertel

Wie die Bundesregierung am Mittwoch bekannt gab, wurde die Lehre zur Pflegefachassistenz und Pflegeassistenz im Ministerrat beschlossen. "Die Pflegelehre ist eine von zahlreichen Maßnahmen gegen den aktuell hohen Personalmangel im Pflegebereich. Die Zahl der offenen Stellen im Gesundheits- und Pflegebereich hat sich seit März 2019, also vor der Pandemie, mehr als verdoppelt und ist bis Ende März 2023 auf 7.887 offene Stellen angestiegen", heißt es in einer Aussendung.

Ausbildungsversuch ab Herbst 2023

Die Pflegelehre soll ab Herbst 2023 als Ausbildungsversuch möglich sein und spätestens sieben Jahre nach Einführung von einer wissenschaftlichen Einrichtung extern evaluiert werden. 

Die Ausbildung zur Pflegeassistenz dauert drei Jahre, jene für die Pflegefachassistenz vier Jahre. Im Vollausbau soll es bis zu 1.000 Lehrlinge geben.

Mehr Personal für die Branche

"Mit dem Ausbildungsversuch der Pflegelehre setzen wir eine weitere Maßnahme der Pflegereform um. Unser Ziel ist es mehr Personen zu einer Ausbildung im Pflegebereich zu motivieren und die Rahmenbedingungen durch mehr Personal in der gesamten Branche zu verbessern. Die Pflegelehre verbindet die Vorteile der Pflegeausbildung mit dem österreichischen Vorzeigemodell der Lehre. Mit dem Beschluss im Ministerrat treffen wir alle Vorkehrungen, damit die ersten Lehrlinge im Herbst 2023 starten können. Wir hoffen, dass das Interesse für diese Ausbildungsform groß ist, denn wir brauchen dringend gut ausgebildete Fachkräfte im Pflegebereich", so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

"Mit der Pflegelehre bieten wir Jugendlichen die Möglichkeit, bereits nach Beendigung der Pflichtschule altersgerecht an einen Beruf im Pflegebereich herangeführt zu werden. In den ersten Ausbildungsjahren wird auf einen sozial-kommunikativen Ausbildungsschwerpunkt fokussiert. Lehrlinge lernen vor allem, wie sie zur sozialen Teilhabe von institutionell gepflegten und betreuten Personen beitragen können. Durch die aktive Mitgestaltung der Tagesstruktur, intensiver Gesprächsführung und lebensnahen Beschäftigungen können Lehrlinge einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität und einem guten sozialen Klima bei zu pflegenden Personen leisten", sagt Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch.

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