Gesundheit

Paxlovid zeigt in Zulassungsstudie anhaltenden Effekt

Die fünf Tage dauernde Covid-Therapie reduziert Hospitalisierungen und Todesfälle um 89 Prozent, ist aber dennoch kein Ersatz für die Impfung.

Sabine Primes
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Medikamente wie Paxlovid sind kein Ersatz für die Impfung, könnten in Zukunft aber besonders wichtig werden, weil sie offenbar einen Effekt gegen die verschiedenen SARS-CoV-2-Varianten aufweisen.
Medikamente wie Paxlovid sind kein Ersatz für die Impfung, könnten in Zukunft aber besonders wichtig werden, weil sie offenbar einen Effekt gegen die verschiedenen SARS-CoV-2-Varianten aufweisen.
Nick Zonna / PA / picturedesk.com

Ende Jänner hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) die Kombination von zwei Protease-Inhibitoren (Nirmatrelvir/Ritonavir; "Paxlovid") für die Behandlung von Covid-19-Patienten mit hohem Risiko zugelassen. Informationen über die Wirksamkeit hat es zunächst nur vom US-Pharmakonzern Pfizer gegeben. Jetzt ist die Zulassungsstudie (Phase III) im weltweit angesehenen New England Journal of Medicine erschienen. Sie belegt eine hohe Effektivität der Medikation.

Doppelblinde Studie

Jennifer Hammond und das übrige Autorenteam, alle vom US-Pharmakonzern Pfizer, berichten über das Endergebnis der doppelt verblindeten und Placebo-kontrollierten Studie der Phasen II und III (weder Patienten noch Ärzte wussten, wer Placebo und wer die echte Therapie erhielt). Per Zufall bekamen insgesamt 1.120 Covid-19-Patienten, die zuvor ungeimpft gewesen waren, die echte Behandlung, 1.126 Patienten erhielten Placebos.

Das alles erfolgte ab längstens drei Tage nach dem Auftreten von Covid-19-Symptomen. Alle Studienteilnehmer mussten ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. In der Studie nahmen die Patienten die Kapseln jeweils alle zwölf Stunden über fünf Tage hinweg ein.

Häufigkeit um 89 Prozent reduziert

Die Wirksamkeit war hoch: Schon in der ersten Zwischenauswertung mit 774 Patienten zeigte sich eine Reduktion der Häufigkeit einer Spitalsaufnahme oder des Todes durch Covid-19 unter Anwendung von Paxlovid um 89,1 Prozent. "Diese Wirksamkeit blieb auch in der Endauswertung mit 1.379 Patienten (...) erhalten (Risikoverminderung um 88,9 Prozent). Alle 13 Todesfälle ereigneten sich in der Placebo-Gruppe", schrieben die Autoren. Es hätte keinerlei Hinweise auf Sicherheitsprobleme gegeben.

Medikamente wie Paxlovid sind kein Ersatz für die Impfung. In der frühen antiviralen Therapie von Covid-19-Patienten könnten die Mittel in Zukunft aber besonders wichtig werden, weil sie offenbar einen Effekt gegen die verschiedenen SARS-CoV-2-Varianten aufweisen.

5 Tage-Therapie

"Paxlovid wird angewendet zur Behandlung einer Coronavirus-Krankheit 2019 (Covid-19) bei Erwachsenen, die keine zusätzliche Sauerstoffzufuhr benötigen und ein erhöhtes Risiko haben, einen schweren Covid-19-Verlauf zu entwickeln", hieß es vonseiten der EMA bei der Zulassung des Medikaments.

Die empfohlene Dosierung beträgt 300 Milligramm Nirmatrelvir und hundert Milligramm Ritonavir (jeweils zwei Tabletten zweimal am Tag). Die Behandlung sollte schnell wie möglich nach der Diagnose von Covid-19 und innerhalb von fünf Tagen nach Symptombeginn erfolgen. Die Therapie dauert fünf Tage lang, auch wenn eine Spitalsaufnahme etc. notwendig wird.

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