Signa-Großverkauf
Park Hyatt, Goldenes Quartier – alles wird verscherbelt
Knalleffekt am Dienstagabend um die Signa-Group des Investors Rene Benko. Nun werden die "Filetstücke" der Signa Prime in Wien und Innsbruck verkauft.
Die Signa Prime als einer der größten Unternehmen der insolventen Signa-Gruppe des Investors René Benko startet mit dem Verkauf seiner prestigeträchtigen Immobilien in Wien und Innsbruck. Wie der Insolvenzverwalter am Dienstagabend mitteilt, werden so luxuriöse Objekte wie das Park Hyatt und das Goldene Quartier, aber auch das Kaufhaus Tyrol Konkret und das Gebäude des Verfassungsgerichtshofs nun verkauft.
"Der strukturierte Verkauf der Signa Prime Assets GmbH startet mit heutigem Tag und ist ein wesentlicher Bestandteil des Sanierungskonzeptes der Signa Prime Selection. Durch den Verkauf soll ein Teil der erforderlichen finanziellen Mittel für die Erfüllung des angestrebten Sanierungsplanes im Interesse der Gläubiger realisiert werden", wird Rechtsanwalt Norbert Abel in der Causa zitiert.
Unklar sei demnach noch, wie es mit dem gestoppten Objekt Lamarr weitergeht.
Luxuskaufhaus Lamarr vor dem Aus?
Entscheidung über Privatinsolvenz vertagt
Während Benkos Unternehmensgruppen reihenweise zum Teil Milliarden-Insolvenzen anmeldeten, ist ebenso weiter offen, wie es um eine Insolvenz des Firmengründers steht. Am Dienstag ging es am Landesgericht Innsbruck um das Privatvermögen das Milliardenpleitiers.
Der gestrauchelte Immo-Unternehmer musste offenlegen, wie viel Geld er persönlich hat. Dabei wurden weitere Unterlagen angefordert, weswegen von Insolvenzrichter Hannes Seiser eine Frist bis 5. März festgelegt wurde.
Entschieden wird dann, ob Benko überhaupt zahlungsfähig ist. Wenn nicht, wird der einstige Selfmade-Milliardär auch persönlich in die Insolvenz geschickt. Was bedeuten würde, dass das Privatvermögen des 46-Jährigen zur Verwertung anstehen würde. Weder der Insolvenzrichter noch die Rechtsvertreter wollten das Verfahren am Dienstag kommentieren.
Angesichts der Insolvenz der Signa Gruppe und dem damit einhergehenden Verkauf von Luxusimmobilien fordert Innsbrucks Bürgermeisterkandidat Florian Tursky einen Runden Tisch: "Hier müssen umgehend alle Verantwortlichen an einen Tisch geholt werden, um verschiedene Möglichkeiten zu prüfen und die beste Alternative für die Menschen in der Landeshauptstadt zu finden. Das Kaufhaus Tyrol war stets ein profitables Kaufhaus in bester Lage - ein solch prestigeträchtiges Gebäude im Herzen unserer Landeshauptstadt darf nicht zu einem Spielball internationaler Investitionsfonds werden. Ich möchte deshalb umgehend einen Runden Tisch gemeinsam mit Stadt, Land, Wirtschaft und Industrie, um eine Tiroler Lösung zu erarbeiten."