Räumungskommando vor Benko-Zentrale – Büros nun leer

Am Mittwochmorgen herrschte reger Betrieb in der ansonsten nahezu verwaisten Signa-Zentrale in der City: Zahlreiche Pkw und teils riesige Lieferwägen fuhren vor dem Palais Harrach auf der Wiener Freyung auf – wieder einmal. Die Prunkstücke der Versteigerungen wurden zur Abholung freigegeben, die Konferenzräume und Eingangsbereich stehen nun leer.

Zahlreiche Käufer kamen und verluden ihre teils teuer erstandenen Andenken an die größte Pleite der zweiten Republik. Auf das wohl wertvollste Stück aus dem Luxus-Mobiliar des Milliardärs, den großen Konferenztisch (8,20 Meter lang und 3,50 Meter breit, mit versenkbaren Stromanschlussleisten, Platz für 20 Personen und gelederter Oberfläche) gab insgesamt 67 Gebote (Rufpreis: 3.000 Euro).

Den Zuschlag erhielt schlussendlich ein Unbekannter, der 26.500 Euro hinblätterte. Das macht inklusive Auktionsgebühr und Mehrwertsteuer einen Gesamtpreis von 37.524 Euro aus. Bei einem geschätzten Wert von 200.000 Euro wohl trotzdem ein echtes Schnäppchen.

Mann mit Sessel-Kauf glücklich

Das ist aber nicht der einzige Kauf, der sich für den Käufer gelohnt haben könnte. Wie "Heute" vor Ort recherchieren konnte, reiste Christian extra aus Vorarlberg nach Wien, um einen der 20 Vitra-Sessel, von denen Benko 20 um seinen ovalen Tisch stehen hatte, abzuholen.

Trotz eines Preises von insgesamt knapp 5.000 geht der Möbeldesigner davon aus, den Sessel überaus preiswert erstanden zu haben. "Das ist wie mit einem Porsche, der steigt auch weiter. Der Sessel ist wirklich eine außergewöhnliche Spezialanfertigung mit tollem und sehr feinem Leder sowie schwarzoxidiertem Edelstahl – eine echte Wertanlage!" Verkaufen will er das gute Stück aber nie – "er ist für mein Büro", verriet er.

Übrigens: Auch der Weinkeller des Signa-Pleitiers wurde am Mittwoch geleert. Viele edle Tropfen, die René Benko auch mit seinem Berater Alfred Gusenbauer gustiert haben soll, wechselten ebenfalls Besitzer.

Fotos zeigen René Benko ganz privat