Fühlst du dich überlegen, wenn du Avocados und Nüsse in den Einkaufswagen legst? Oder schlecht, wenn du dir, auch bei einer sonst ausgewogenen Ernährung, einmal eine Fertigpizza mitnimmst? Mit diesen beiden Gefühlen und der Einteilung von Nahrungsmitteln in Gut und Böse beginnt der Wahn von der gesunden Ernährung – ein Weg, der zu einer zwanghaften Essstörung, der Orthorexie, führen kann.
Unter dem Begriff der Orthorexie versteht man eine Essstörung, bei der die krankhafte Beschäftigung mit der Qualität von Lebensmitteln im Zentrum steht, die negative psychische und körperliche Folgen haben kann.
Der Verlauf der Erkrankung beginnt schleichend, mit der Suche nach einem gesunden Lebensstil. Betroffene fühlen sich zunächst lange überlegen, im Glauben, sich gesund zu ernähren. Irgendwann wird die Beschäftigung zwanghaft und die Angst vor „schädlichen“ Nahrungsmitteln nimmt Überhand. Ernährungslehren werden als Ersatzreligion behandelt. Die Auseinandersetzung mit dem Essen wird zur Dauerbeschäftigung, bis schließlich die Ernährung das ganze Leben kontrolliert. Meistens kommt es zu einer Mangelernährung.
Doch ab wann wird die Beschäftigung mit gesunder Ernährung krankhaft? Im Video-Interview mit der Wiener Städtischen klärt Dr. Christof Argeny vom Gesundheitsportal Netdoktor über die Essstörung und die Schattenseiten des Gesundheitswahns auf.