ORF-Experte macht jetzt Friedens-Ansage für Kiew

Donald Trump hatte im Wahlkampf versprochen, den Krieg in der Ukraine binnen von 24 Stunden nach Amtsantritt zu beenden. Nun ist bekannt, dass man bei den Aussagen des exzentrischen US-Präsidenten nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen darf. Doch diese Ankündigung ist freilich mehr als unrealistisch.

Der Ukraine-Korrespondent des ORF, Christian Wehrschütz, ist deutlich skeptischer. Gegenüber dem Sender sagt er, dass ein Friedensprozess, so es überhaupt die Chance dafür gebe, ein Jahr in Anspruch nehmen würde.

Wehrschütz selbst geht davon aus, dass hinter den Kulissen bereits Gespräche laufen. Denn Kontakte zwischen Nachrichtendiensten – auch zwischen den russischen und den us-amerikanischen – gebe es wohl laufend. "Sicher auch jetzt". Außerdem geht der Experte davon aus, dass die Ukraine nun versuche "massiv im Umfeld von Donald Trump Einfluss zu nehmen". Es gehe dabei wohl vor allem um die Frage, wie Trump und dessen Team in dieser Thematik umgehe.

Ohne US-Waffen gehen in Kiew Lichter aus

Auch heute gelte noch, was bereits bei Ausbruch des Krieges bzw. der russischen Invasion gegolten hat. Die Ukraine kann nur dank militärischer Unterstützung, insbesondere mit Lieferungen aus den USA, bestehen. Europa, so die Einschätzung Wehrschütz' sei "Lichtjahre" entfernt, ein Wegbleiben der Lieferungen aus Übersee zu kompensieren.

Für die USA gelte es aber auch die Frage nach der Rolle der Ukraine in einem europäischen Sicherheitskonzept zu beantworten. Eine genaue Prognose gibt der Journalist im Rang eines Oberstleutnants nicht ab. Er geht aber eben davon aus, dass Friedensschluss in der Ukraine noch mehrere Monate auf sich warten lassen wird.