Gesundheit
Omikron verursacht Pseudokrupp bei Kleinkindern
Mit der Corona-Variante Omikron infizieren sich immer häufiger auch Kleinkinder. Der Verlauf ist meist leicht, sollte aber dennoch behandelt werden.
Ein bellender, trockener Husten, häufig begleitet von Pfeifgeräuschen beim Einatmen. In der Regel handelt es sich dabei um Pseudokrupp, eine vor allem in der kalten Jahreszeit auftretende Atemwegserkrankung bei Kleinkindern. "Verursacht durch eine klassische Virusinfektion schwillt die Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes und der Luftröhre an, wodurch weniger Luft in die Lunge gelangt", erklärt der Tiroler Hausarzt Dr. Edgar Wutscher, Obmann der Sektion Allgemeinmedizin in der Ärztekammer, im "Heute"-Gespräch. Betroffen sind davon häufig Kleinkinder im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren.
Doch während einst klassische Erkältungsviren Pseudokrupp verursachten, so dürfte die Erkrankung nun auch in Zusammenhang mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron auftreten. Eine Beobachtung, die Mediziner in den USA gemacht haben, berichtet der US-Sender NBC News. So hätte Buddy Creech, Experte für pädiatrische Infektionskrankheiten an der Vanderbilt University in Nashville, mit seinen Kollegen "pseudokruppartige Erscheinungen" bei Kleinkindern, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, festgestellt.
Der pädiatrische Pneumologe Saif al Qatarneh von der Universität von West Virginia äußerte sich sogar besorgt: "Wir sind noch zwei bis drei Wochen vom Höhepunkt der Omikron-Welle entfernt. Wir sollten uns darauf einstellen, dass mehr Kinder und Säuglinge an einer Bronchiolitis erkranken werden."
Deutliche Atemnot
Doch Wutscher spricht hier nur von vereinzelten Fällen und weist vor allem auf die wertvolle Zeit im Falle einer Erkrankung hin. "Egal welche Ursache der Pseudokrupp hat, ob normale Virusinfekte oder das Coronavirus, keinesfalls sollte wertvolle Zeit verloren gehen." Die Atemwegserkrankung äußere sich in grippalen Symptomen und einer deutlichen Atemnot. "Vor allem bei Säuglingen kann man dies an den starken Brustkorbbewegungen erkennen."
Um Schlimmeres zu verhindern, sollte bei den ersten Anzeichen sofort der Hausarzt aufgesucht werden. "Wenn ich zu lange warte, ist das erstens furchtbar für das Kind und zweitens wird die Behandlung der Säuglinge in einem fortgeschrittenen Stadium wesentlich schwieriger", warnt der Allgemeinmediziner aus Österreich. "Wenn ich massive Atemnot feststelle, Kontakt mit dem Arzt und anschauen lassen."
Krankenhausaufenthalt
Zur Behandlung werde Kortison verabreicht, je nach Stärke des Pseudokrupp auch in Form eines Zäpfchens oder sogar, "wenn es ganz schlimm ist, intravenös". Leichtere Formen dürfen zu Hause beobachtete werden, ihnen werden feuchte Inhalationen verschieben, so der Mediziner. Jedoch müsse eine relativ große Zahl ins Krankenhaus, weil oft zu lange abgewartet werde.