Gesundheit
Omikron-Variante BA.4 in Wien – Expertin schlägt Alarm
In Südafrika hat die Omikron-Subvariante bereits die Oberhand gewonnen. Innerhalb von Europa verbreitet sich BA.4 vor allem in Österreich.
Ist der Sommer ohne Corona-Maßnahmen doch in Gefahr? In Südafrika jedenfalls zittert man bereits vor einer neuen Welle. Die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 haben dort in einigen Regionen die Inzidenz wieder in die Höhe schnellen lassen und BA.2 verdrängt. Nun zeigt eine Grafik auch die Verbreitung der Sublinien in Europa und ein Blick darauf zeigt ganz klar: BA.4 ist in Österreich angekommen.
Innerhalb kurzer Zeit machte die Subvariante gleich über vier Prozent der Proben aus. Insgesamt sind das 36 Proben - und alle in Wien, wie der australische Spezialist Mike Honey auf Twitter schreibt.
Kampf der Varianten
Aktuell sei diese Entwicklung jedoch noch kein Grund zur Sorge. "Das ist eine ganz natürlich Entwicklung und wir müssen einfach weiter beobachten, welche Variante sich am Ende durchsetzt", beruhigt die Wiener Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien am "Heute"-Telefon. Der Sommer sei vorerst noch nicht in Gefahr. Dennoch müsse man jetzt gerade BA.4 "genau im Auge behalten."
Auch Molekularbiologe Ulrich Elling von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der den Großteil der Coronavirus-Sequenzierungen in Österreich durchführt, hat zuletzt seinen Fokus auf BA.4 und BA.5 gelegt. Auf Twitter erklärt er: "Beide Linien haben drei wichtige Mutationen im Spike Protein gemeinsam: Deletion 69-70 wie z.B. in Alpha und BA.1 L452R wie in Delta und anderen F486V direkt neben der wichtigsten Immunfluchtposition E484 3/6."
Ob dies nun heißt, dass die beiden Subvarianten ansteckender sind oder zu einem schweren Verlauf führen könnten, beantwortet auch er nicht.