Gesundheit

Omikron-Fälle in einer Woche verzehnfacht 

In nur einer Woche hat sich die Omikron-Quote in Österreich verzehnfacht. Was bedeutet das für die nächste Zeit? 

Sabine Primes
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Besonders während der Weihnachtsfeiertage sollte sich jeder regelmäßig testen, um kein Risiko bei Familienzusammentreffen einzugehen. 
Besonders während der Weihnachtsfeiertage sollte sich jeder regelmäßig testen, um kein Risiko bei Familienzusammentreffen einzugehen. 
Jeffrey Groeneweg / ANP / picturedesk.com

Nachdem sich die Delta-Variante als bisher durchsetzungsstärkste Virusmutation gezeigt hatte, könnte - so scheint es - die Omikron-Variante sie von der Pole Position kicken. Denn Omikron zeichnet sich durch eine viel leichtere und schnellere Verbreitung aus. Die Verläufe sind zumeist leicht, wiewohl aber schon vereinzelt von Toten in Großbritannien und Texas berichtet wurde.

Tatsächlich wurden in den letzten Wochen etwa nur 30 Prozent der positiven Proben österreichweit auf Omikron gescreent, sagt der AGES Bereichsleiter für Öffentliche Gesundheit, Bernhard Benka, im heutigen Ö1 Mittagsjournal. "Ab dieser Woche sollten alle Laboratorien in Österreich in der Lage sein, alle positiven Proben auf Omikron zu screenen."

In der Kalenderwoche 49 waren laut Benka 0,5 Prozent der positiven Proben mit Omikron belastet. Eine Woche später, also in KW 50 waren es bereits 5 Prozent. Das zeigt somit eine Verzehnfachung in nur sieben Tagen.

Vor allem in Großbritannien scheint Omikron außer Kontrolle zu geraten. Auch Dänemark, Norwegen, Niederlande sind schwerer von Omikron betroffen. >> Finnland sperrt Bars zu, Schweden streicht Silvester.
Wie gefährlich Omikron letztlich ist, könne Benka noch nicht einschätzen, weil "verlässliche Daten bezüglich Hospitalisierung und Todesfälle in Europa noch fehlen."

Alle zwei Tage Verdoppelung der Infizierten

"Omikron hat das Potential, alles Bisherige in den Schatten zu stellen", warnt der Professor für Angewandte Analysis an der Fakultät für Mathematik der Universität Wien und Professor für Angewandte Mathematik an der Universität Cambridge, Peter Markowich im "Heute"-Interview.

Alle zwei Tage komme es – ohne Eindämmung durch Maßnahmen – zu einer Verdoppelung der Infizierten. Eine exponentielle Ausbreitung der Omikron-Variante, die der Experte anhand eines einfachen Rechenbeispiels erklärt: "Gehen wir von einer Verdopplungszeit von zwei Tagen und 50 Omikron-Fällen in Österreich aus, dann haben wir im schlimmsten Fall in 20 Tagen über 50.000 Fälle. Eine einfach Rechnung von 50 mal 2 hoch 10 oder an Tag Null 50 Fälle, an Tag Zwei 100 Fälle, an Tag Vier 200 Fälle und immer so weiter."

Deshalb brauche es jetzt dringend strenge Maßnahmen und früher oder später einen Lockdown, der dieses Mal nicht zu spät kommt. Biologe Elling sagte in der gestrigen ZIB2, dass er auch in Österreich mit Verschärfungen rechne. >> Experte sagt, wann selbst Lockdown nicht mehr hilft