Politik
ÖVP-Politikerin bezeichnet Ungeimpfte als "Todesengel"
Die steirische ÖVP-Gesundheitslandesrätin Bogner-Strauß sorgt mit Aussagen über ungeimpftes Pflegepersonal für Empörung. Jetzt rudert sie zurück.
Wie "Servus TV" berichtet hat, verglich die ehemalige ÖVP-Familienministerin und jetzige steirische Gesundheitslandesrätin bei einer Veranstaltung mit Pflegepersonal im Schloss St. Martin (ST) ungeimpfte Mitarbeiter mit "Todesengeln" sowie Pflegeheime mit "Sarggassen", aus denen man nicht mehr lebend herauskomme. Nach einer Welle der Empörung versucht Juliane Bogner-Strauß nun die Wogen zu glätten.
"Zu flapsig im Ton"
In einer Stellungnahme entschuldigte sich die Landesrätin für ihre Aussagen im Rahmen der Veranstaltung "Hospiz und Palliative Care im Pflegeheim". Sie bedauere, dass Teilnehmende dieses Termins ihr Äußerungen als unangebracht empfunden haben.
„"In einem für mich geschlossenem Rahmen habe ich vielleicht zu flapsig im Ton über eine Impfpflicht für Mitarbeitende in Pflegeheimen nachgedacht."“
Voriges Jahr habe ihr eine Pflegewohnheimmitarbeiterin berichtet, sie fühle sich wie ein "Todesengel", weil sie oft keine und wenig Schutzausrüstung zur Verfügung habe und befürchtete, die Infektion in das Pflegeheim hineinzutragen. Bogner-Strauß: "Diesen Gedanken verbunden mit der Überzeugung, dass die Impfung der beste Schutz sei, habe ich scheinbar missverständlich geteilt".
Krankenpfleger nehmen Politikerin nun in die Pflicht
Ihr Ansinnen sei es, so hält die 50-Jährige in der Stellungnahme fest, dass sich schutzbefohlene ältere Menschen, als auch Angehörige den bestmöglichen Schutz im Pflegewohnheim erwarten dürften. "An einer völlig anderen Stelle habe ich einen Vergleich mit dem skandinavischen Gesundheitssystem angestellt und gesagt, dass anders als dort, bei uns oft Pflegeheime 'Sackgassen' wären. Das darauffolgende Wortspiel reut mich und ich bitte um Entschuldigung", so Bogner-Strauß.
In der Branche reagierte man auf die Wortwahl der ÖVP-Politikerin mit Empörung. "Die Kritik an den Pflegepersonen ist zurückzuweisen, sie ist nicht gerechtfertigt. Dass es Mängel gibt, das mag sein, da wäre aber genau die Landesrätin in der Verantwortung, diese zu beheben", hält Elisabeth Potzmann, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbands (ÖGKV) gegenüber "Servus TV" fest.