Kurioser Klima-Sager
ÖSV-Abfahrer greift Ski-Boss nach Schladming-Kritik an
FIS-Boss Johan Eliasch sorgt nach dem Schladming-Doppel mit Fan-Kritik für Verwirrung. ÖSV-Abfahrer Julian Schütter widerspricht dem Ski-Boss.
Schladming erlebte trotz Sauwetter ein Ski-Fest. Knapp 50.000 Fans feuerten die Ski-Stars auf der Planai an. Beim Slalom trotzten die Fans dem strömenden Regen. Sieger Linus Straßer zog den Skihelm vor den Zusehern: "Trotz dieses Scheißwetters feuern uns so viele an. Das liegt am österreichischen Skifahrer-Blut."
Nicht nur die Fans waren begeistert. Auch Trainer und Athleten schwärmten von den "Nightraces" in der Steiermark und adelten die Veranstaltung. FIS-Boss Johan Eliasch sah das offenbar anders, er äußerte Kritik.
Kritik an vielen Fans in Schladming
Eliasch bezog sich auf die Klimakrise. Der Skisport müsse sich seiner Verantwortung bewusst sein. "Nachhaltigkeit ist eine absolute Notwendigkeit für unseren Planeten und für unseren Sport."
Beim Schweizer Fernsehsender "SRF" sagte der 61-Jährige, der gerne mehr Weltcuprennen in Übersee und Asien hätte: "Wir müssen hier auch den globalen Fußabdruck berücksichtigen. Wenn wir nach Schladming gehen, haben wir 30.000 Zuschauer. Der Fußabdruck des Rennens in Schladming ist viel größer als bei den Rennen in Aspen, wenn man die Fußabdrücke der Zuschauer addiert. Wenn der Fußabdruck das Kriterium ist, kannst du generell immer über das Reisen diskutieren."
ÖSV-Klimaaktivist versteht Kritik nicht
Eliasch ist für seine Pläne, den Ski-Weltcup in neue Märkte zu führen, bekannt. Die Kritik am Zuschauermagneten Schladming kommt aber doch überraschend. Der bekennende Klimaaktivist und ÖSV-Speedfahrer Julian Schütter kann diese überhaupt nicht nachvollziehen.
Unter einem Instagram-Post kommentiert der Abfahrer: "Den Erfolg eines Events gegen seine Nachhaltigkeit auszuspielen impliziert, dass uninteressante Events besser sind und das ist vollkommen unschlüssig."
Der 25-Jährige schreibt weiter: "Wir wollen Events, die möglichst viele Menschen begeistern bei möglichst geringen Umweltschäden. Ich bin mir sicher, dass Schladming eine bessere Bilanz hat als Aspen, wenn wir den ökologischen Fußabdruck pro begeisterter Zuschauerin und unvergesslichem Erlebnis betrachten."
Der schwedische FIS-Präsident zieht nicht nur den Zorn von Schütter auf sich. Seit geraumer Zeit hagelt es Kritik von den Verbänden wegen den umstrittenen Zukunftsvisionen des Chefs des internationalen Ski-Verbandes.