Politik
Österreicher wollen nicht, dass Ukraine weiterkämpft
Die Mehrheit der Österreicher meint, die Ukraine muss jetzt Friedensgespräche führen. Dafür solle, wenn nötig, besetzte Gebiete aufgegeben werden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll sich mit Russlands Premier Wladimir Putin an der Verhandlungstisch setzen. Auch, wenn das bedeutet, dass von Russland besetzte Gebiete an den Aggressor abgetreten werden müssen. Dafür sprechen sich 65% der Österreicher bei einer für "Heute" durchgeführten Umfrage aus (800 Befragte, Schwankungsbreite +/- 3,5%).
FP-Chef Herbert Kickl spricht sich seit Beginn des Angriffskrieges gegen Russland-Sanktionen aus. Dementsprechend sind 86% der FPÖ-Anhänger der Meinung, die Ukraine müsse beginnen, mit Russland zu verhandeln. 8% sind dagegen, 7% machten keine Angabe.
Überraschend ist das Ergebnis der SPÖ-Wähler: Hier wollen 63% den Weg der Diplomatie gehen. Weiterzukämpfen empfehlen 28%, 9% sind unentschlossen. Ähnlich viel Ablehnung finden Friedensverhandlungen bei den ÖVP-Anhängern, hier stimmten 27% dagegen. Größer ist die Zahl der Unentschlossenen mit 15%. Befürworter sind auch hier mit 59% klar in der Mehrheit.
Bei den Anhängern der Grünen spalten sich die Meinungen stark: 48% der Befragten stimmten für Friedensgespräche, 49% dagegen. Unentschlossen waren nur 3%.
Frauen und Ältere sind starke Befürworter
Frauen sprachen sich mit 68% tendenziell für eine friedliche Lösung aus, 16% für weiterkämpfen. Auch bei den Männern überwiegt der Wunsch nach Diplomatie mit 61%, 26% würden den Krieg weiterführen.
In der Altersgruppe ab 60 Jahren ist man mit 71% besonders stark für, Friedensgespräche zu führen. Bei den 30 bis 59-Jährigen stimmen nur 61% zu, bei den 16 bis 29-Jährigen findet die Idee mit 64% etwas mehr Anklang.
Auch der Bildungsstand der Teilnehmer wurde abgefragt: Von den Befragten ohne Matura stimmten 67% fürs Verhandeln, 17% dagegen. Bei jenen mit Matura ist die Zustimmung mit 59% niedriger und die Ablehnung mit 30% deutlich stärker.