EU-Kommissar Magnus Brunner?

Österreich könnte Schengen-Blockade bald aufheben

Magnus Brunner dürfte aller Voraussicht nach EU-Kommissar für Migration werden. Damit dürfte wohl das Ende des Schengen-Vetos Österreichs einhergehen.

Michael Rauhofer-Redl
Österreich könnte Schengen-Blockade bald aufheben
Mitglieder des Schengen-Raums tun sich bei der Ein- und Ausreise leichter. Symbolbild.
Getty Images

Am Dienstag schlägt für den bisherigen Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) die Stunde der Wahrheit. Der designierte EU-Kommissar für Migration muss sich wie jeder potenzielle Kommissar den Fragen des EU-Parlaments stellen. Bei den Fragen der Abgeordneten wird es neben Brunners Haltung zu Asylverfahren in Drittstaaten, dem Außengrenzschutz auch um die Aufnahme von Bulgarien und Rumänien in den Schengenraum gehen.

Als Teil des ÖVP-Regierungsteams war Brunner bislang Teil jenes Vetos, das eine Aufnahme der beiden Länder bislang verhindert hat. Nun forderte Brunner entgegen der offiziellen Haltung Österreichs bereits im Vorfeld des Hearings eine entsprechende Aufnahme der beiden Länder.

Blockade könnte fallen

Eben jene Blockade könnte aber noch vor der bevorstehenden Landtagswahl in der Steiermark in knapp drei Wochen beendet werden. Wie die "Kleine Zeitung" am Montag berichtet, soll es am 22. November, also zwei Tage vor der Wahl, einen Gipfel der Innenminister von Österreich, Rumänien und Bulgarien geben. Das Büro von Innenminister Karner hat den Termin bereits bestätigt.

Als Innenminister und Finanzminister waren Gerhard Karner und Magnus Brunner (beide ÖVP) auf einer Linie. Als designierter EU-Kommissar für Migration änderte Brunner seiner Meinung zur Schengen-Frage allerdings rasch.
Als Innenminister und Finanzminister waren Gerhard Karner und Magnus Brunner (beide ÖVP) auf einer Linie. Als designierter EU-Kommissar für Migration änderte Brunner seiner Meinung zur Schengen-Frage allerdings rasch.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Karner verteidigt die bisherige Haltung, zeigt sich aber gesprächsbereit. Zentrale Punkte seien weiterhin ein "effizienter Außengrenzschutz" und wenn nötig auch weiterhin Binnengrenzkontrollen. Im Hinblick auf den Gipfel fordert er gegenüber der "Kleinen" jedenfalls ein "klares Gesamtpaket". Denkbar ist, dass Österreich seine Blockade zum Schengen-Beitritt – seit rund einem Jahr sind die beiden genannten Länder durch "Schengen Air" näher an die Aufnahme in den Schengen-Raum gekommen – an Bedingungen knüpft.

Gibt Österreich sein Veto auf, könnte alles ganz schnell gehen – theoretisch könnten Bulgarien und Rumänien schon am 12. Dezember voll in den Schengen-Raum integriert werden.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Am Dienstag muss sich der designierte EU-Kommissar für Migration, Magnus Brunner (ÖVP), den Fragen des EU-Parlaments stellen, wobei Themen wie Asylverfahren, Außengrenzschutz und die Aufnahme von Bulgarien und Rumänien in den Schengenraum im Fokus stehen
    • Brunner, der bisher Teil des Vetos gegen die Aufnahme der beiden Länder war, fordert nun deren Integration, was möglicherweise noch vor der Landtagswahl in der Steiermark durch einen Gipfel der Innenminister am 22
    • November entschieden werden könnte
    mrr
    Akt.