Einkommen der Top-Verdiener
"Obszön" – Gehälter von "ORF-Eliten" machen FPÖ zornig
FPÖ-Mediensprecher Hafenecker übt scharfe Kritik an den Gehältern der ORF-Spitzenverdiener. Er fordert eine "Totalreform".
Am Osterwochenende hat der ORF, wie gesetzlich vorgeschrieben, alle Gagen ab 170.000 Euro Jahresbrutto dem Kanzleramt im Rahmen des Transparenzberichtes übermittelt. Der FPÖ sind die bezahlten Gehälter deutlich zu hoch.
"Wenn man bedenkt, dass das durchschnittliche Bruttoeinkommen der Österreicher in Vollzeitbeschäftigung bei etwa 57.000 Euro liegt, dann sind die nun offengelegten Gagen der ORF-Eliten geradezu obszön", so FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker.
"Bekannt durch ORF"
Besonders aufgewühlt haben ihn unter anderem die Zusatzeinkommen: "Wenn ich hier sehe, dass Gagenkaiser Kratky zu seinen 450.000 Euro Jahresgehalt durch Nebenjobs noch einmal über 100.000 Euro kassiert oder der grüne Vize-Gagenkaiser Pius Strobl neben seiner 430.000-Euro-Apanage noch einmal 2.500 Euro monatlich dazuverdient, dann ist das wirklich nicht verständlich."
Robert Kratky, Armin Wolf oder Andy Knoll hätten "ihre Bekanntheit dem ORF zu verdanken". Sie kämen laut Hafenecker ohne ihre Arbeit am Küniglberg für Werbeverträge oder andere Nebenjobs nicht infrage. "Eigentlich sollte man hier überlegen, ob man die Zusatzjobs nicht mit der ORF-Gage gegenrechnen sollte", schlägt er vor.
"Totalreform" gefordert
Die Schuld sieht man bei ÖVP, Grüne und SPÖ, welche "einen Nährboden für ein Gagenparadies geschaffen haben" sollen. Wie so oft kritisiert die FPÖ die ehemalige GIS-Gebühr und Haushaltsabgabe, "die den Topf für die Gehälter der ORF-Bonzen füllt", wie Hafenecker meint.
Neben den Gehältern stört ihn, dass die ORF-Stars "defacto auch keine Angst um ihren Job haben müssen". Es brauche eine "Totalreform in Richtung eines verschlankten Grundfunks ohne jeglichen Zwangssteuern oder Zwangsgebühren".
Weißmann wollte Namen weglassen
Der Generaldirektor, Roland Weißmann, wollte die Namen der Top-Verdiener nicht nennen. Keine andere heimische öffentliche Institution sei zu einer derartigen Offenlegung verpflichtet. Zudem befürchtete er, dass es neben Schüren einer "Neiddebatte" auch vermehrt zu persönlichen Angriffen auf die genannten Personen komme.
Weiters behauptet Weißmann, dass die Gehälter teilweise auch auf alten, auslaufenden Verträgen und langer Betriebszugehörigkeiten basieren. Die 62 Top-Verdiener würden 1,3 Prozent der gesamten Belegschaft entsprechen.