Gesundheit
"Nur Probleme": Ärztin wütet wegen Zeitumstellung
Aus Winterzeit mach Sommerzeit. Ab Sonntag schläft man wieder eine Stunde kürzer. Das sorgt bei vielen für Unmut – mittlerweile auch in der Medizin.
In der Nacht auf Sonntag, um 2 Uhr in der Früh, werden die Uhren wieder um eine Stunde vorgedreht. Die Zeitumstellung auf Sommerzeit sorgt bei vielen Menschen für Unmut, schließlich gerät bei vielen der Schlafrhythmus durcheinander. Mittlerweile spricht man immer häufiger von einem Mini-Jetlag.
"Nur Probleme"
Nach Ansicht von Tamara Hernler, Leiterin des Schlaf-Labors in Hohenems, solle dieses Ritual abgeschaffte werden. Gegenüber "orf.at" sagte sie: "Dieser kleine Jetlag, den wir da zweimal im Jahr künstlich produzieren, hat Folgen für unsere Gesundheit. Es wäre schon, wenn man das endlich auch mal abstellen würde." Man wisse schon seit Jahrzehnten, dass die Zeitumstellung nicht bringe – außer Probleme, ärgerte sie sich.
Sie ist der Meinung, man solle bei der Winterzeit bleiben. Die Sommerzeit sei eine "künstlich geschaffene" Zeit, damit es in der Nacht eine Stunde länger hell ist.
Herzerkrankungen, Depressionen
Man brauche ungefähr zwei Wochen, um den Mini-Jetlag komplett zu beseitigen, so die Medizinerin. Trotzdem habe diese eine Stunde, die hin und her geschoben werde, große Auswirkungen auf den Organismus, weil der Biorhythmus durcheinander gebracht werde. "Wenn das regelmäßig passiert und wir machen das ja zweimal im Jahr, dann hat es einfach auf die Dauer gesehen weitreichende Folgen. Laut Hernler komme es vermehrt zu Herzerkrankungen und sogar zu Depressionen.
Wieso wird Zeitumstellung nicht abeschafft?
Die Zeitumstellung wurde in Europa im Jahr 1973 anlässlich der Ölkrise als Energiesparmaßnahme eingeführt. Sie hat damals ihren Zweck nicht wirklich erfüllt, dennoch ist sie weiterhin in Kraft – und das obwohl sich die Mehrheit der Menschen für eine Abschaffung ausspricht. In einer Abstimmung im Jahr 2018 sprachen sich laut Gmx.ch über 80 Prozent von 4,6 Millionen Teilnehmenden für die Abschaffung der Zeitumstellung aus.
Die EU-Mitgliedsstaaten tagten daraufhin mehrmals zum Thema Zeitumstellung und kamen noch im selben Jahr überein, diese wieder abschaffen zu wollen. Allerdings konnten sich die einzelnen Länder nicht über alle Details einigen.
