Politik
Notfallszenarien – 5-Punkte-Plan für unser Trinkwasser
Um auch in den nächsten Jahren die Trinkwasserversorgung in Österreich zu sichern, hat das Landwirtschaftsministerium einen 5-Punkte-Plan präsentiert.
Durch die zunehmend längere Hitze- und Trockenperioden kommt es in vielen Ländern der Welt zu akuter Trinkwasserknappheit. Wie das Ministerium für Wasserwirtschaft am Donnerstag mitteilte, verfügt Österreich bis 2050 und darüber hinaus über ausreichende Reserven. Um die Trinkwasserversorgung weiterhin aufrecht zu erhalten, hat Minister Norbert Totschnig gemeinsam mit dem Kärntner Landesrat Daniel Fellner und dem Sektionschef Wasserwirtschaft Günter Liebel einen Trinkwassersicherungsplan erarbeitet.
"In Österreich drehen wir den Wasserhahn auf und können rund um die Uhr kristallklares Trinkwasser direkt aus der Leitung trinken. Für die meisten auf der Welt ist das alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Diesen Wasserschatz werden wir mit dem Trinkwassersicherungsplan auch in Zukunft bewusst nützen und schützen", erklärt Wasserminister Norbert Totschnig bei einer Pressekonferenz.
Aus diesem Grund sei ein 5-Punkte-Plan ausgearbeitet worden. In diesem ist ihm ein "klarer Fokus auf den sorgsamen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser" sehr wichtig. "In der Bewusstseinsbildung haben wir gerade in Österreich in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen. Diese werden nun verstärkt und weiterentwickelt", so Totschnig.
"Schon in der Vergangenheit haben wir viel unternommen, um auf alle Szenarien bestmöglich vorbereitet zu sein. Etwa durch die Förderung des Ausbaus des öffentlichen Versorgungsnetzes, die Errichtung zusätzlicher Brunnen und Quellfassungen oder den Ausbau von Verbundleitungen zwischen einzelnen Gemeinden. Diese Investitionen machen sich jetzt bezahlt. Aufgrund des Klimawandels wird der Investitionsbedarf in den kommenden Jahren jedoch weiterhin hoch bleiben. Unser Ziel ist es, neben dem Ausbau und der Sanierung der bestehenden Infrastruktur auch die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen der Trinkwasserversorgung an den Klimawandel rasch umzusetzen", ergänzt der zuständige Sektionschef Wasserwirtschaft Günter Liebel.
5-Punkte-Programm für die Sicherung der Trinkwasserversorgung
Schon jetzt verfügen wir in Österreich über eines der europaweit umfangreichsten Monitoringnetzwerke mit über 3.800 Grundwassermessstellen. Ab sofort werden auch längerfristige Wetterprognosen für die Bewertung der Grundwassersituation verwendet, um Engpässe noch früher zu erkennen.
In den kommenden 3 Jahren werden insgesamt 3 Mio. Euro für Forschungen zu effizienten Wassernutzungen zur Verfügung gestellt. So werden etwa die Möglichkeiten des Einsatzes von künstlicher Intelligenz zur Erhebung von Wasserverlusten im Leitungsnetz getestet.
Informationskampagnen zum bewussten Umgang mit Trinkwasser werden künftig österreichweit weiter verstärkt.
Wasserminister Norbert Totschnig wird sich in laufenden Finanzausgleichsverhandlungen für eine Erhöhung des jährlichen Förderbudgets einsetzen, damit neben dem Ausbau und der Sanierung der bestehenden Infrastruktur auch die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen der Trinkwasserversorgung an den Klimawandel rasch umgesetzt werden können.
Wir werden in regelmäßigen Abständen gemeinsam mit den Bundesländern und Wasserversorgern die bestehenden Planungen diskutieren und evaluieren.
Der Trinkwassersicherungsplan setzt sich mit der Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser auseinander. Weitere Wassernutzungen, wie Landwirtschaft und Industrie, und die damit verbundenen mengenmäßigen Aspekte werden im Rahmen der „Zukunftsplattform Wasser“ unter Einbindung aller Sektoren intensiv diskutiert.
Notfallplanungen
Der Plan enthält darüber hinaus Handlungsoptionen für verschiedene Szenarien, etwa für den Fall eines Trinkwassermangels. Geplant ist auch, bereits im Herbst, im Rahmen einer Übung mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesländer, Behörden und Gemeinden sowie mit Wasserversorgern potentielle Ernstfälle zu proben.
Wasserbedarf- und Verfügbarkeit
– Um zu untersuchen, wie sich der Wasserbedarf und die Verfügbarkeit langfristig entwickeln werden, hat das BML 2021 die Wasserschatzstudie veröffentlicht
– Der Bedarf wird bis 2050 zwar um 5-7% steigen, die bundesweit verfügbaren Ressourcen stehen aber ausreichend zur Verfügung.
– Auch 2050 und darüber hinaus wird genug Wasser aus unseren Wasserhähnen fließen.