Norris über Verstappen: "Hat nichts mit Talent zu tun"

Regen, Regen und nochmals Regen: Der GP Brasilien war von Niederschlägen geprägt. Das Qualifying vom Samstag fiel ins Wasser. Beim Rennen gab es viele Ausfälle wegen der schwierigen Bedingungen. Drei Fahrer vermochten aber zu überzeugen:

Max Verstappen zeigte wohl seine eindrücklichste Leistung in dieser Saison. Der Niederländer flog im Q2 raus und durfte wegen eines Getriebewechsels nur von Startplatz 17 aus starten. Bereits nach dem Start war der Weltmeister auf Platz elf vorgestoßen. Auch in den nächsten Runden flog er durchs Feld und holte immer mehr auf das Führungsduo Lando Norris und George Russell auf.

62 Punkte vorn, 86 noch zu holen

Da beide an die Box abgebogen waren, um sich neue Reifen zu holen, fuhr der Niederländer an ihnen vorbei. Der Boxenstopp wurde Norris und Russell zum Verhängnis: Erst wurde das Rennen mit einer Safety-Car-Phase neutralisiert, dann wegen eines Crashs komplett unterbrochen. Verstappen konnte einen gratis Reifenwechsel vornehmen und verteidigte dann die Führung souverän. Von 17 oder schlechter auf 1, das war vor Verstappen nur vier Fahrern gelungen: John Watson, Niki Lauda, Rubens Barrichello und Kimi Räikkönen.

Norris machte sich bis Sao Paulo Hoffnungen auf den Weltmeistertitel. Diese Chance sind nach dem Grand Prix von Brasilien aber verschwindend gering geworden. Norris landete nur auf dem sechsten Platz und hat jetzt wieder 62 Punkte Rückstand auf Verstappen. Bei den drei verbleibenden Rennen (plus ein Sprint) gibt es maximal noch 86 Punkte zu holen.

Norris unsportlich?

Nach dem Rennen sorgte der Brite in einem Interview mit einer Aussage für Wirbel. Angesprochen darauf, wie Verstappen unter der Roten Flagge die Reifen gratis wechseln konnte, fand Norris, dass es wie so oft ein Poker ist im Leben und sie nichts falsch gemacht hätten. "Das hat nichts mit Talent zu tun, sondern nur mit Glück", so Norris. Auf den sozialen Medien wurde diese Aussage als unsportlich aufgefasst.

Alpine überrascht

Beim Start der Saison besaß Alpine das schlechteste Auto des Feldes. In Interlagos holten sich Esteban Ocon und Pierre Gasly Platz zwei und drei. Anders als bei Sauber funktionieren die Updates, die der französische Rennstall gebracht hatte.

Der Regen und die vielen Ausfälle spielten Alpine natürlich auch noch in die Karten, nichtsdestotrotz merkte man eine deutliche Verbesserung. Durch die beiden Podestplätze machte Alpine auch einen großen Sprung in der Konstrukteurswertung. Sie sind vom neunten Platz auf den sechsten vorgestoßen.