Linz sucht neuen Bürgermeister
Noch zwei Monate – Wahlkampf-Zirkus nimmt an Fahrt auf
Das politische Österreich kommt nicht zur Ruhe: In Wien wird sondiert, in Linz fleißig plakatiert. Im Jänner steht die Bürgermeister-Wahl an.
In zwei Monaten ist es so weit: Am 12. Jänner wird die Bevölkerung der Landeshauptstadt an die Urnen gerufen. Der Grund: Das langjährige Stadtoberhaupt Klaus Luger (SPÖ) ist über einen veritablen Polit-Skandal samt unfreiwilligem Rücktritt gestolpert.
Jetzt wurde ein Sechskampf eröffnet: SPÖ, ÖVP, Grüne, FPÖ, KPÖ und Linz+ rittern um den Bürgermeister-Sessel. Vier Männer und zwei Frauen steigen in den Ring.
"Unser Didi" und ein "Martinsfest"
Der geschäftsführende rote Stadtchef Dietmar Prammer hat am Montag seine Vorstellungs-Tour durch Linz mit einem Stopp in Kleinmünchen – Hashtag: unserdidi – beendet. Am Freitag will er seine neuen Plakate präsentieren.
Sein Kontrahent lud unterdessen am Abend zu einer Art "Martinsfest". VP-Vizebürgermeister Martin Hajart startete im Kunstmuseum Lentos vor laut Partei mehr als 400 Gästen in den Intensiv-Wahlkampf und gab die Devise aus: "Linz. Kann so viel mehr."
Hajart will, wie er sagt, eine "saubere Stadtpolitik" und ein "Bürgermeister für alle" sein. Das soll auch die Kampagne untermauern: "ÖVP" oder "Volkspartei" finden darin keinen Platz, das für die oberösterreichischen Schwarzen typische Gelb ist Lila gewichen.
Wer noch in den Startlöchern scharrt
"Nah bei den Menschen" möchte auch ein anderer sein und Linz "wieder zum Glänzen bringen": der blaue Sicherheitsstadtrat Michael Raml. "Ohne Postenschacherei und Mauscheleien in Hinterzimmern", spielt auch er auf die Turbulenzen der vergangenen Monate an.
Die grüne Amtsanwärterin Eva Schobesberger blickt mit einer Bilanz in die Zukunft: Seit 15 Jahren Umweltstadträtin, listet sie in einer Broschüre 38 "Meilensteine" ihrer bisherigen Tätigkeit auf. Schobesbergers Ziel: Linz "noch besser machen", ab Freitag lädt sie zum "Kaffee mit Eva" an mehreren Stationen.
Zwei weitere Anwärter halten sich hingegen bedeckt: Bisher steht einzig fest, dass Gemeinderätin Gerlinde Grünn für die KPÖ antritt. Und: Lorenz Potocnik, der für die Liste "Linz+" ebenfalls im Stadtparlament sitzt, appelliert bisher auf Mini-Plakaten "Try me".
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In Linz beginnt der Wahlkampf für die Bürgermeisterwahl im Januar, nachdem der langjährige Stadtoberhaupt Klaus Luger (SPÖ) aufgrund eines Skandals zurückgetreten ist
- Sechs Kandidaten von SPÖ, ÖVP, Grünen, FPÖ, KPÖ und Linz+ kämpfen um den Bürgermeisterposten, wobei jeder mit individuellen Kampagnen und Slogans um die Gunst der Wähler wirbt