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Nikotinprodukte überschwemmen Österreichs Schulen

Einweg-E-Zigaretten und Nikotinbeutel werden zu einem immer größeren Problem in vielen Schulen. Jetzt greifen bereits Elfjährige zu den Produkten.

Heute Redaktion
Der Konsum von Einweg-E-Zigaretten nimmt an Österreichs Schulen immer mehr zu.
Der Konsum von Einweg-E-Zigaretten nimmt an Österreichs Schulen immer mehr zu.
Marijan Murat / dpa / picturedesk.com

Wegwerf-E-Zigaretten und Nikotinbeutel überschwemmen den Markt. Die bunten und harmlos wirkenden E-Vapes schmecken nach Erdbeere oder Mango, enthalten aber viel Nikotin. Suchtexperten warnen vor einer schnellen Abhängigkeit bei diesen Produkten.

Bei der Jugendtagung in Oberösterreich wurden nun Einblicke in das Konsumverhalten bei Nikotinprodukten von Kindern und Jugendlichen gegeben: Das Einstiegsalter liegt sowohl bei E-Vapes als auch bei Nikotinbeuteln bereits in der Unterstufe. 

Hohes Suchtpotential

Eine Einweg-E-Zigarette bekommt man schon ab sechs Euro. Auch wenn sie harmlos aussehen, beinhalten sie jedoch Nikotin für 450 bis 600 Züge. Laut der Expertin der Suchtpräventionsstelle Vivid, Waltraud Posch, entspricht der Nikotingehalt 40 bis 60 Zigaretten. Die einfache Handhabung und die fruchtigen Geschmäcker machen E-Vapes schon für Kinder attraktiv: „Elektronische Geräte, die anstelle von Tabak eine nikotinhaltige Flüssigkeit beinhalten und mit ganz vielen Aromastoffen versehen werden – da ist dasselbe Nikotin drinnen wie in herkömmlichen Zigaretten, und es kann ganz gleich süchtig machen.“, sagte Posch. Es könne dabei auch schnell zu Entzugserscheinungen kommen, die von den Kindern selbst oft gar nicht als solche erlebt werden.

Nikotinbeutel immer dabei

Die E-Zigaretten sind erst ab 18 Jahren erlaubt. Suchtpräventionsexpertin Posch warnt aber auch vor Nikotinbeuteln, die meistens als "Snus" bezeichnet werden. Diese sind aktuell von keiner gesetzlichen Regelung erfasst, da hier kein Nikotin verdampft und kein Tabak verbrannt wird. „Wir raten als Fachstelle für Suchtprävention den Schulen dazu, mit Nikotinbeuteln gleich umzugehen wie mit Zigaretten“, so Posch. 

Eine qualitative Studie der Jugendtagung des Instituts Suchtprävention, bei der etwa 30 Jugendliche aus Oberösterreich befragt wurden, zeigt, wie drastisch die Sucht nach Nikotinbeuteln sein kann. Die meisten der Zwölf- bis 22-Jährigen gaben an, die Nikotinbeutel täglich zu konsumieren und überall hin mitzunehmen. Oft werde der letzte Beutel abends im Bett in den Mund gelegt, wie einige 14-Jährige angaben. Meist werden sie so verwendet, dass die Eltern und Lehrkräfte es nicht mitbekommen.

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