Klimaschutz
Nikolos im Öko-Check – Vier top, ein Drittel fiel durch
Beim Nikolo-Check von Südwind und Global 2000 erhielten vier der untersuchten Produkte Bestnoten. Ein Drittel fiel aber durch.
Rechtzeitig vor dem Nikolaus-Fest haben die Menschenrechtsorganisation Südwind und die Umweltschutzorganisation Global 2000 am Dienstag ihren traditionellen Schoko-Nikolo-Check veröffentlicht. Das Ergebnis war grundsätzlich erfreulich: Öko-faire Schokolade-Erzeugnisse sind kein Nischenprodukt mehr. Vier Produkte erhielten die doppelt-grüne Bestnote. Ein Drittel der Produkte fiel aber durch.
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Insgesamt überprüften die NGOs 21 Schoko-Nikolos auf ihre soziale und ökologische Verträglichkeit und bewerteten beide Kategorien nach den Ampelfarben mit grün, gelb oder rot.
Das Engagement der Unternehmen für mehr Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen bewertete Südwind insgesamt als "weiterhin stark ausbaufähig". Südwind und Global 2000 fordern daher ein strenges Lieferkettengesetz, "das Unternehmen zur Transparenz verpflichtet und bei Vergehen zur Verantwortung zieht".
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EZA Schoko-Nikolo seit Jahren an der Spitze
Der "EZA-Schoko Nikolo" aus den Weltläden, der "Riegelein Bio Fairtrade Weihnachtsmann", der "Billa Bio Schoko Nikolo" sowie der "Spar Natur Pur Bio-Nikolaus" haben beim Test am besten abgeschnitten. Sie alle tragen das EU Bio- und das Fairtrade-Gütesiegel und sind somit aus sozialer und ökologischer Sicht am verträglichsten.
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Besonders hervorzuheben und seit Jahren an der Spitze liegt der EZA Schoko-Nikolo. "Während viele Marken ihre Lieferketten verschleiern, punktet EZA mit zusätzlicher Transparenz. Kundinnen und Kunden können sowohl Kakao als auch Rohrzucker bis zu den Ursprungskooperativen zurückverfolgen", sagt Südwind-Sprecherin Caroline Sommeregger.
Für Südwind und Global 2000 war besonders begrüßenswert, dass die Schoko-Nikolos der großen Handelsunternehmen mit Bestbewertungen punkten konnten.
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Kritik an konventionellem Kakaoanbau
Sieben weitere Schoko-Nikolos überzeugten zumindest in einem Bereich - der "St. Niklas" und der klassische Schoko-Weihnachtsmann von "Favorina", der "Monarc Nikolo", ein weiterer "Riegelein Weihnachtsmann", der "Douceur Mischbeutel", "Denn’s Rosengarten Schoko Weihnachtsmann" sowie der "Bio Weihnachtsmann" von "dm" sind zumindest mit einem Label für soziale oder ökologische Standards gekennzeichnet.
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Beim Test schlecht abgeschnitten haben erneut die großen Marken Ferrero, Milka, Lindt, Hauswirth, Storck und Baur.
"Im konventionellen Kakaoanbau werden nach wie vor Pestizide eingesetzt, die extrem gefährlich für Mensch und Natur sind", erklärt Martin Wildenberg von Global 2000. "Außerdem kommt es auch immer wieder zur Abholzung von wertvollen Regenwäldern". Kakao könne aber auch umweltfreundlich produziert werden, so der Umweltexperte. Die Bio-Landwirtschaft etwa komme gänzlich ohne Pestizide aus und fördere die Artenvielfalt.
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