In der Psychologie ist bekannt, dass viele Menschen starke emotionale Reaktionen auf Umweltprobleme zeigen und Wut über den Klimawandel empfinden. Diese Wut kann Menschen motivieren – bei nicht lösbaren Problemen jedoch auch Verzweiflung auslösen.
Wissenschaftler der University of New South Wales haben untersucht, welche Ausprägungen es von der "Wut über die Erderwärmung" gibt. Dazu befragten sie 5.000 Menschen, von denen fast die Hälfte (49 Prozent) mindestens eine Art von Wut über den Klimawandel empfindet.
"Unsere Untersuchungen ergaben, dass die Reaktionen auf die Wut über das Klima davon abhängen, über welchen Aspekt des Problems die Menschen wütend sind – und wer ihrer Meinung nach dafür verantwortlich ist", so die Forscher.
„Wir identifizierten 13 Arten von Wut. Das liegt daran, dass die Wut nach außen gerichtet ist, auf verschiedene Ziele.“Studie über Wut auf Klimawandel"Journal of Environmental Psychology"
Die Antworten der Studienteilnehmer unterschieden sich demnach teils stark voneinander und reichten von wenigen Worten bis zu komplexen Erklärungen. Insgesamt konnten die Forscher die Emotionen der Teilnehmer in 13 Kategorien unterteilen.
"Tatsächlich identifizierten wir 13 verschiedene Arten von Wut bei unseren Teilnehmern. Das liegt daran, dass die Wut in der Regel nach außen gerichtet ist, auf verschiedene Ziele", heißt es im Journal of Environmental Psychology.
Ein Großteil der Menschen (60 Prozent), die Wut über den Klimawandel empfinden, sind aufgrund der Untätigkeit anderer Menschen wütend. Diese Art der Wut richtet sich an Nationen, Regierungen, Konzerne oder Einzelpersonen, etwa Milliardäre, die laut einer Studie in 90 Minuten höhere CO2-Emissionen verursachen als ein Durchschnittsmensch im ganzen Leben.
Platz zwei und drei des "Zorn-Rankings" belegen die Wut über Klimawandelleugner sowie die Wut über die Auslöser des Klimawandels (jeweils 13 Prozent). Der Zorn gilt zudem in manchen Fällen der gesamten Menschheit (10 Prozent), dem geringen Tempo der Klimaschutzmaßnahmen (8 Prozent) sowie der "individuellen Machtlosigkeit" (8 Prozent).
Weitere Gründe für Wut sind das Generationenproblem, laut dem vor allem die jüngeren Menschen vom Klimawandel betroffen sein werden sowie beobachtete umwelt- und klimaschädliche Verhaltensweisen von Mitmenschen.