Feinstaub, CO2 und Müllberge
Silvesterraketen und Böller – Klimawandel feiert mit
450 Tonnen Feinstaub, 250 Tonnen CO2 und jede Menge Müll – Silvesterfeuerwerke belasten unsere Umwelt. Doch es gibt zeitgemäße Alternativen.
Auch wenn die "klassische" Silvesterrakete (ab Kategorie 2) bei uns im Ortsgebiet generell verboten ist, können Feiernde am Land ihrer Pyrotechnik-Begeisterung freien Lauf lassen. Was dabei oft übersehen wird: Silvesterraketen belasten nicht nur lärmempfindliche Menschen, Haus- und Wildtiere, sondern auch die Umwelt.
Feinstaubwerte mit Jahreshöchstwerten
In der Silvesternacht steigen die Feinstaubwerte in vielen Metropolen der Welt auf die höchsten Werte des ganzen Jahres. Dies gilt laut Umweltbundesamt auch für zahlreiche österreichische Städte. Diese hohe Feinstaubbelastung kann – je nach meteorologischen Bedingungen – mehrere Stunden bis Tage andauern.
Überschreitungen an 27 Mess-Stellen
Zuweilen artet die Staubbelastung aus: Am 1. Jänner 2023 wurde der Feinstaub-Grenzwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit gleich an 27 Mess-Stellen überschritten. Zugelassen sind pro Kalenderjahr 25 Überschreitungen dieses Grenzwertes, der gesetzlich zum Schutz der menschlichen Gesundheit festgelegt ist.
Die drei schlimmsten Umwelt-Auswirkungen von Silvesterraketen
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Feinstaubbelastung
Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern setzt große Mengen an Feinstaub frei. In Österreich fallen jährlich bis zu 450 Tonnen Feinstaub durch Feuerwerke an, der größte Teil davon in der Silvesternacht. Diese Feinstaubpartikel können die Luftqualität verschlechtern und gesundheitsschädlich sein: Feinstaub gelangt mit der Atemluft in den menschlichen Körper und setzt sich auch auf Böden und in Gewässern ab. Schätzungen zufolge entspricht der Feinstaub, der durch Silvesterfeuerwerke erzeugt wird, etwa zehn Prozent der jährlichen Verkehrs-Emissionen. - 2
CO2-Emissionen
Feuerwerkskörper enthalten verschiedene Chemikalien, die bei der Verbrennung CO2 und andere Treibhausgase freisetzen. Diese tragen zur Erhöhung der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre bei und befeuern somit den Klimawandel. In Österreich werden durch Silvesterfeuerwerke jährlich bis zu 250 Tonnen CO2 freigesetzt. - 3
Müll und Umweltverschmutzung
Nach den abgebrannten Feuerwerks-Resten bleibt oft viel Müll zurück, einschließlich Plastik und anderer nicht biologisch abbaubarer Materialien. Dieser Abfall kann für Wild- und Nutztiere gefährlich werden, die Rückstände der Pyrotechnik oft für Futter halten. Außerdem sind Teile davon aus Kunststoffen, die in der Umwelt verbleiben und letztlich zu Mikroplastik zerfallen.
Spektakuläre Lichtprojektionen statt Raketen
Feuerwerkskörper sind also nicht nur ein visuelles Spektakel, sondern haben auch Auswirkungen auf die Luftqualität. Soll deswegen aufs Feiern verzichtet werden? Keineswegs. Zahlreiche Städte wie St. Pölten setzen zunehmend auf spektakuläre Licht- und Laser-Projektionen, prächtige Visuals und beeindruckende "audio-visuelle Fassaden-Feuerwerke", die einem herkömmlichen Feuerwerk ums nichts nachstehen.
Abfall vermeiden
Wie auch bei anderen Feiern lässt sich zu Silvester Abfall einfach vermeiden. Wer für Dekoration, Buffet und Geschenke langlebige und wiederverwendbare Dekorationen und Mehrweggeschirr anstelle von Einweg verwendet, produziert deutlich weniger Abfall.
Ebenso sollte in der Zeit der Festessen besonderes Augenmerk auf die Vermeidung von Lebensmittelabfällen gelegt werden: Eine Planung der Mahlzeiten vermeidet Überschuss und spart Geld. "Restlessen" und Spenden überschüssiger Lebensmittel sind nicht nur am Jahresende eine gute Tat.
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Auf den Punkt gebracht
- Silvesterfeuerwerke verursachen erhebliche Umweltbelastungen durch Feinstaub, CO2 und Müll, wobei die Feinstaubwerte in vielen Städten auf Jahreshöchstwerte steigen.
- Es gibt jedoch umweltfreundlichere Alternativen wie spektakuläre Lichtprojektionen, die die Umwelt weniger belasten und dennoch Partystimmung verbreiten.