Politik
Neues Programm – das ändert sich jetzt bei Impfungen
Gesundheitsminister Johannes Rauch hat gemeinsam mit den Ländern ein nationales Impfprogramm ab Herbst 2023 beschlossen.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), SV-Vorstand Peter Lehner und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) haben am Freitag neue Infos zu den Impfungen in Österreich bekannt gegeben. Konkret geht es um die Grippe-Impfung ab Herbst 2023.
Überlastungen in Spitälern verhindern
"Es wurde ein weitreichender Beschluss zum öffentlichen Impfprogramm gefasst. Wir haben durch die Corona-Pandemie einiges gelernt. Österreich schneidet im Vergleich zu anderen Ländern schlechter ab. Ziel ist es, die Durchimpfungsraten zu erhöhen. Ab Herbst 2023 wird es ein nationales Impfprogramm geben. Die Influenza-Impfung wird bundesweit angeboten, um im Hinblick auf die Kombinationen mit Corona-Wellen Überlastungen in den Spitälern zu verhindern", erklärte Johannes Rauch.
"Impfen ist Teil eines modernen Gesundheitssystems"
Der Gesundheitsminister sprach von einem "Paradigmenwechsel". Wie Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker betonte, sollen Impfprogramme selbstverständlich werden. Es gehe darum, Tabus zu brechen. "Impfen ist Teil eines modernen Gesundheitssystems", so Hacker. Ziel ist österreichweit eine Influenza-Durchimpfungsrate von zehn Prozent.
Die Grippe-Impfung wird ab Herbst 2023 günstiger angeboten. Die Patientinnen und Patienten müssen dafür nur noch die Rezeptgebühr bezahlen.
"Impfen ist nicht nur eine wichtige Präventionsmaßnahme, sondern hat auch wirtschaftliche Auswirkungen", so SV-Vorstand Peter Lehner. Es gehe darum, die Gesamtbevölkerung zu impfen und ein Angebot für alle zu schaffen, nicht nur für Ältere und Risikopatienten. "Die Influenza macht uns jedes Jahr Kopfzerbrechen in der Wirtschaft, die Eintragung in den E-Impfpass wird verpflichtend", erläuterte er weiter.
Modell wird ausgearbeitet
Laut Rauch wird der konkrete Modus im Detail ausgearbeitet. Am Freitag habe man sich über die Finanzierung geeinigt, damit im August 2023 die Bestellung erfolgen könne. Er schließt nicht aus, dass es ähnliches für die Auffrischungen für Covid geben wird. "Wir müssen Impfen als Gesundheitsvorsorge betrachten. Es ist eine Errungenschaft der Medizin, die uns vor vielen Krankheuten befreit hat."
Was den vierten Corona-Stich betrifft, verwies der Gesundheitsminister auf die europäische Empfehlung für Menschen über 80 Jahre. Das Nationale Impfgremium empfiehlt diesen wiederum für alle über 65. "Es können sich aber alle Personen in Österreich, egal welchen Alters mit ihrem Arzt beraten. Jeder, der möchte, kann sich ab jetzt zum vierten Mal impfen lassen."