Politik

Wegen Omikron – neues Corona-Team unterstützt Regierung

Jetzt bekommt auch Österreich einen Militär als Corona-Krisenmanager. Zusammen mit Katharina Reich wird Rudolf Striedinger die Pandemie managen.

Heute Redaktion
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Die Regierung hat die neue "gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO)" vorgestellt.
Die Regierung hat die neue "gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO)" vorgestellt.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Die Regierung setzt aufgrund der Omikron-Variante ein neues Corona-Krisenmanagement ein. Das Team umfasst 20 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaft, operative Umsetzung und Kommunikation. An der Spitze stehen Katharina Reich, Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit und Generalmajor Rudolf Striedinger.

Nach dem Vorbild Deutschlands haben am Samstag Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne), Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), Chief Medical Officer Katharina Reich und Generalmajor Rudolf Striedinger die "gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO)" vorgestellt.

GECKO soll auch die Bereiche Impfen, Testen und Medikamenten-Bestellung koordinieren. Die Experten und Expertinnen werden die Regierung regelmäßig beraten. Gremien bleiben aber aufrecht.

Reich soll sich um den medizinischen-wissenschaftlichen Bereich kümmern, Striedinger wiederum agiert als Logistik-Experte. Neben dieser Doppelspitze kommen Teammitglieder aus den bestehenden Gremien zum Einsatz, die Sozialpartner dürfen ebenso Experten nominieren, wie die Bundesländer.

"Die besten Köpfe des Landes"

"Die Menschen sind durch das Coronavirus sehr belastet. Leider lässt das Virus in seiner Gefährlichkeit nicht nach. Eine neue Variante steht vor der Tür: Omikron", betonte Nehammer.

Es sei keine Frage, ob Omikron sich in Österreich ausbreiten werde, sondern nur noch wann. Deshalb gehe es jetzt darum, bestens vorbereitet zu sein. Das Gesundheitsmanagement wurde nun mit der gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination neu strukturiert.

"Die besten Köpfe des Landes werden uns als Bundesregierung beraten, um politische Entscheidungen zu treffen", so der Kanzler. Das Team wird aber nicht nur beraten, sondern auch beim Impfen, Testen und bei der Medikamenten-Bestellung unterstützen.

"Natürlich wollen wir ein freudvolles Weihnachtsfest verbringen, aber das Coronavirus ist nach wie vor gefährlich", mahnte Nehammer. "Auch wenn man zusammenkommen darf, ist es wichtig, sich vorher zu testen. Doch das Impfen ist nach wie vor das einzige und wichtigste Mittel, damit wir frei leben können."

"Werden noch mehr testen müssen"

Mückstein sprach bei Omikron von einer besorgniserregenden Virusvariante. "Experten sehen schon die nächste Welle. Wir werden noch mehr testen müssen. Dafür bauen wir die Struktur auf." Mit der Doppelspitze decke man medizinisch-wissenschaftliche Kompetenz sowieso Logistik und Medikamentenstrategie ab.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner erklärte, warum das Bundesheer federführend in die Pandemiebekämpfung eingebunden wird. Schon beim ersten Corona-Einsatz wurden 30 Soldaten und Soldatinnen an die Grenze Tirols geschickt. Danach wurde der Präsenzdienst von hunderten Grundwehrdienern verlängert. "Das Bundesheer ist eine strategische Waffe im Kampf gegen das Coronavirus", so Tanner.

GECKO bereitet Maßnahmenkatalog vor

Mit Generalmajor Rudolf Striedinger werde einer ihrer "besten Männer" die operative Leitung von "Gecko" übernehmen. Als Niederösterreicher kenne er die föderalen Strukturen, sein militärisches Fachwissen würde ihm zusätzlich helfen.

Striedinger bedankte sich bei der Regierung für das Vertrauen. Mit "Gecko" werde das gesammelte Wissen zusammengefügt, umfassend beurteilt und genau analysiert. Der politischen Führung solle künftig ein Maßnahmenkatalog zur Verfügung gestellt werden. 

Bereits Deutschland, Italien und Portugal setzen im Corona-Management auf ranghohe Militärs. Zuletzt ernannte das Nachbarland Generalmajor Carsten Breuer (56) zum obersten Corona-Manager in Deutschland.

"Medikamente sind keine Alternative zum Impfen"

Reich hob die Test-Struktur in Österreich positiv hervor. Auch beim Impfen sei man in diesem Jahr "einen großen Schritt" weitergekommen. "Man müsse hier aber besser aufklären. In Anbetracht der Omikron-Variante wird der dritte Stich umso wichtiger." 

Bei der Medikamentenentwicklung habe man ebenfalls Fortschritte gemacht. Die Bundesregierung stehe in Kontakt mit den Pharmafirmen, man erwarte erste Lieferungen noch Ende dieses Jahres. "Medikamente sind aber keine Alternative zum Impfen", stellte Mückstein klar.

Wie Nehammer betonte, werde GECKO Entscheidungsgrundlagen für die Regierung vorbereiten. Es sei vor allem wichtig, dass die Ressourcen gebündelt werden. "Die Entscheidungen trifft immer noch die Bundesregierung", so Mückstein.

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