Gesundheit
Neue Nebenwirkung bei mRNA-Impfstoffen bestätigt
Nach sorgfältiger Prüfung hat die EU-Behörde Herzmuskelentzündungen nun offiziell als seltene Nebenwirkung eingestuft.
In der Vergangenheit kam es nach der zweiten Dosis mit einem Corona-Vakzin von Pfizer/Biontech oder Moderna vor allem bei jüngeren Männern vereinzelt zu Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) und Herzbeutelentzündungen (Perikarditis). Ein Risiko, das jetzt auch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) und Weltgesundheitsorganisation (WHO) die offiziell bestätigen. Nun soll ein entsprechender Warnhinweis in die Fachinformationen aufgenommen werden.
Die WHO sieht einen "wahrscheinlichen Zusammenhang" zwischen Corona-Impfungen mit einem mRNA-Vakzin und Herzmuskelentzündungen, die aber "sehr selten" seien, erklärte der Globale Beratende Ausschuss für Impfstoffsicherheit (GACVS) am Freitagabend. Insgesamt überwiege aber der Nutzen der Impfung gegenüber den Risiken.
Atemnot, Brustschmerzen, kräftiger Herzschalg
"Basis ist eine Überprüfung von 145 Berichten zu Myokarditis und 138 zu Perikarditis nach Anwendung von BNT162b2 sowie jeweils 19 Meldungen zu mRNA-1273", zitiert "Focus" aus einer Mitteilung des Pharmakovigilanzausschuss der EMA (PRAC), der die Sicherheit von Arzneimitteln innerhalb der EU bewertet und überwacht. Weiter heißt es darin: "Die Erkrankungen sind überwiegend innerhalb von 14 Tagen nach Immunisierung und häufiger nach der zweiten Dosis sowie bei jüngeren Männern aufgetreten. Die Beschwerden sollen sich in der Regel unter Ruhe oder Therapie gebessert haben. Allerdings sind fünf Personen verstorben. Sie sollen entweder ein 'fortgeschrittenes Alter' oder Begleiterkrankungen gehabt haben."
Geimpfte, die einen mRNA-Impfstoff erhalten haben, sollten laut PRAC auf folgende Symptome achten:
Atemnot, Brustschmerzen sowie einen kräftigen Herzschlag.
Diese Vakzine sind nicht betroffen
Bei den beiden anderen in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson konnte hingegen kein ursächlicher Zusammenhang zu den genannten Komplikationen festgestellt werden, schreibt die "Pharmazeutische Zeitung".