Politik

Mutter-Kind-Pass bekommt neuen Namen

Seit Wochen herrschte zwischen Ärztekammer und Politik ein Streit um den Mutter-Kind-Pass. Er bekommt nun einen neuen Namen.

Heute Redaktion
Der Mutter-Kind-Pass ist eine Gesundheitsvorsorgemaßnahme, die eine werdende Mutter und ihr Kind bis zum fünften Lebensjahr begleitet.
Der Mutter-Kind-Pass ist eine Gesundheitsvorsorgemaßnahme, die eine werdende Mutter und ihr Kind bis zum fünften Lebensjahr begleitet.
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Es war ein heftiger Konflikt, der sich in den letzten Wochen zwischen Ärztekammer und Gesundheitsministerium bzw. Familienministerium zugespitzt hatte. Es ging dabei um die Bedingungen für die Fortführung des Mutter-Kind-Passes.

Dieser dient der gesundheitlichen Vorsorge für Schwangere und Kleinkinder und beinhaltet die vorgesehenen ärztlichen Untersuchungen während der Schwangerschaft und bis zum fünften Lebensjahr des Kindes.

Ärztekammer drohte mit Ausstieg

Die Ärzte hatten eine starke Erhöhung der Honorare gefordert. Als dies von der Politik als "unverschämt" abgewiesen wurde, griffen sie zu ihrem stärksten Druckmittel und drohten mit dem Ausstieg aus dem Kassenvertrag, berichtet "Die Presse".

Damit wären die Untersuchungen künftig privat zu bezahlen. Gesundheitsminister Johannes Rauch hatte aber versichert, dass die Leistungen für den Mutter-Kind-Pass kostenfrei bleiben.

Elektronischer Eltern-Kind-Pass

Der Streit wurde nun beigelegt, wie Gesundheitsminister Johannes Rauch erklärte. Die Regierung präsentierte am Mittwoch die Reform mit zusätzlichen Leistungen, die im Ministerrat beschlossen wurde. Der Mutter-Kind-Pass wird einen neuen Namen erhalten und künftig "Eltern-Kind-Pass" heißen.

Zusätzliche Leistungen

Er wird an die modernen Lebensbedingungen angepasst und elektronisch via App erhältlich sein: Das Vorsorgeprogramm für Schwangere und junge Eltern und deren Kinder wird digitalisiert, die Leistungen deutlich erweitert.

"Teil des Programms werden unter anderem psychosoziale Beratung sowie, ein weiteres Hebammengespräch, eine zusätzliche Ultraschall-Untersuchung und ein zusätzliches Hörscreening für Neugeborene. Auch das Angebot einer Elternberatung sowie einer Ernährungs- und Gesundheitsberatung werden aufgenommen. Für die Digitalisierung des Eltern-Kind-Passes sind einmalig 10 Millionen Euro aus EU-Mitteln vorgesehen", heißt es in einer Aussendung des Gesundheitsministeriums.

Väterbeteiligung steigern

Auch die Väterbeteiligung soll mit der neuen Reform gesteigert werden: "Im Zuge der Elternberatung soll daher vor allem auch informiert werden, wie sich die Väter stärker an der Betreuung der Kinder, z.B. Aufteilen der Karenz und Elternzeit oder auch später im Alltag, beteiligen."

Mit der Digitalisierung wird die Dokumentation der Untersuchungsergebnisse deutlich verbessert. Befunde können zwischen behandelnden Ärztinnen und Ärzten und Hebammen in elektronischer Form leichter weitergegeben werden.

"Ich freue mich, dass wir die kostenfreien Leistungen, die im Rahmen des Mutter-Kind-Passes erfüllt werden müssen, erweitern und nun einen modernen und digitalisierten Eltern-Kind- Pass vorstellen. Neben den Leistungen im Bereich der Gesundheitsvorsorge werden wir eine Elternberatung einführen, die ein Kompass für den neuen Lebensabschnitt frischgebackener Eltern sein soll und zu Themen wie dem neuen Alltag mit Kind, partnerschaftliche Aufteilung der Elternzeit und Karenz, Auswirkungen von u.a. Teilzeit auf Pension sowie Pensionssplitting beraten wird. So können wir Eltern, insbesondere Frauen, Informationen für Entscheidungen bieten, wen es um partnerschaftliche Aufteilung geht und die Väterbeteiligung steigern", erklärt Familien- und Frauenministerin Susanne Raab.

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