Politik

Neuer Job – Ex-Minister ist jetzt "Präsident"

Nach vier Jahren als Bildungsminister unter Sebastian Kurz hat Heinz Faßmann nun zumindest bis 2027 einen neuen Job. Er wird "Präsident".

Leo Stempfl
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Heinz Faßmann tritt seinen neuen Job am 1. Juli an. Mindestens fünf Jahre wird er ihn innehaben.
Heinz Faßmann tritt seinen neuen Job am 1. Juli an. Mindestens fünf Jahre wird er ihn innehaben.
Denise Auer

Gute vier Jahre lang, von Ende 2017 bis Ende 2021, war Heinz Faßmann unter den Bundesregierungen von Sebastian Kurz Bundesminister für Bildung und Wissenschaft. Er gilt als Parteilos, bekam die Position aber auf ÖVP-Ticket. Seine Expertise qualifizierte ihn zweifelsohne.

Der 66-Jährige war seit 2000 Professor für Angewandte Geographie, Raumforschung und Raumordnung an der Universität Wien, ab 2015 sogar Vizerektor der Uni. Ebenfalls seit 2000 ist er Mitglied in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Absolute Mehrheit

Das 1857 mit der Voranstellung "Kaiserliche" gegründete Institut wird Großteils vom Bund getragen und beschäftigt rund 1.800 Forschende. 2022 muss ein neuer Vorstand gewählt werden, denn die zweite und letzte Amtszeit des Quantenphysikers Anton Zeilinger geht im Juni zu Ende.

180 ÖAW-Mitglieder (sowie 16 korrespondierende Mitglieder im Inland und 16 Mitglieder der Jungen Akademie) hatten am Freitag die Wahl zwischen Heinz Faßmann, dem Geochemiker und NHM-Direktor Christian Köberl sowie dem Romanisten Michael Rössner.

Wie die ÖAW nun auf ihrer Website berichtet, wird Heinz Faßmann neuer Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er fand die absolute Mehrheit der Stimmen.

Fünf Jahre Amtszeit

Faßmann ist für fünf Jahre als Präsident gewählt, eine einmalige Wiederwahl ist im Anschluss daran möglich. "Die Akademie soll auf der Basis herausragender Forschung weiter wachsen. Ebenso gilt es, die Möglichkeiten des europäischen Forschungsraums noch besser zu nützen", sagt er ein einem ersten Statement.

Die ÖAW veröffentliche folgende Biografie von Heinz Faßmann
Heinz Faßmann, geboren 1955 in Düsseldorf, studierte Geographie und Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien. Nach einer Professur an der TU München war er ab 2000 Professor für Angewandte Geographie, Raumforschung und Raumordnung an der Universität Wien sowie zwischen 2011 und 2017 Vizerektor der Universität.
Faßmann ist seit dem Jahr 2000 Mitglied der ÖAW. Er ist Direktor des Instituts für Stadt- und Regionalforschung der Akademie, war Obmann der Kommission für Migrations- und Integrationsforschung der ÖAW und von 2013 bis 2016 Vorsitzender des Akademierats. Von 2017 bis 2019 und von 2020 bis 2021 übte er das Amt des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung aus.
Für seine Forschung wurde Faßmann mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1985 mit dem Camillo-Sitte-Förderungspreis der Technischen Universität Wien. Im Jahr 1991 erhielt er den Hans-Bobek-Preis der Österreichischen Geographischen Gesellschaft, 2000 den Bruno-Kreisky-Anerkennungspreis für das politische Buch und 2010 wurde ihm der Kardinal Innitzer Würdigungspreis für Gesellschafts-, Kultur- und Sozialwissenschaften verliehen. Faßmann ist Autor von mehr als 350 wissenschaftlichen Beiträgen und international anerkannter Experte unter anderem auf dem Gebiet der Migrations- und Integrationsforschung, der Stadtgeographie und der Raumordnung.

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