Sehr schwere Erkrankungen

Neue Virus-Stämme auf dem Vormarsch

Die Influenzaaktivität in Österreich steigt weiterhin und hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Doch etwas hat sich geändert.
Heute Life
20.02.2025, 06:32

In Österreich hüten derzeit 304.938 Menschen das Bett. Schuld daran sind hauptsächlich grippale Infekte und die echte Grippe, die aktuell für 10.212 Kranke sorgt. "Die Grippewelle hat Österreich fest im Griff. Während die grippalen Infekte und die Influenza-Fälle zuletzt zugenommen haben, sind die Covid-Infektionen leicht rückläufig", erklärt Dr. Andreas Krauter, Chefarzt der Österreichischen Gesundheitskasse.

Der Höhepunkt der Grippewelle ist noch nicht erreicht, wie auch Monika Redlberger-Fritz betont: "Unverändert stark anhaltende Inluenzavirusaktivität in Österreich. Mehr als 50 Prozent aller im Sentinelsystem nachgewiesenen Viren entfielen auf Influenzaviren." Die Virologin leitet das Diagnostische Influenzanetzwerk Österreich (DINÖ) an der MedUni Wien.

Influenza-Hotspot ist Oberösterreich mit 2.344 Fällen.
Österreichische Gesundheitskasse

Sehr schwere Fälle

Ihre Kollegin, MedUni-Wien-Virologin Judith Aberle merkt auf "Bluesky" außerdem an: "Leider mitunter auch sehr schwere Erkrankungen." Tatsächlich gibt es seit Wochen in den österreichischen Krankenanstalten zwischen 15 und 20 Influenza-Fälle, die eine intensivmedizinische Behandlung benötigen. Betroffen sind laut Sari-Dashboard alle Altersgruppen in fast allen Bundesländern.

Stationäre Aufnahmen, die man mit einer Impfung womöglich verhindern hätte können. "Die zirkulierenden Viren entsprechen derzeit den in den Influenzaimpfungen enthaltenen Virusstämmen", so Redlberger-Fritz.

Wendepunkt

Das ist auch gut so, denn bei den Virus-Stämmen gab es zuletzt eine auffällige Veränderung. "Im Vergleich zu den Vorwochen sehen wir jetzt deutlich mehr Influenza B und A(H3N2) Fälle, während A(H1N1)pdm zurückgegangen ist", erklärt Aberle.

„Im Vergleich zu den Vorwochen sehen wir jetzt deutlich mehr Influenza B und A(H3N2) Fälle.“
Judith AberleVirologin an der MedUni Wien

Das könnte erklären, warum die Grippewelle weiterhin Fahrt aufnimmt. In der Regel wird die erste Welle der saisonalen Influenza durch A-Viren verursacht, wobei man hier zwischen den beiden Subtypen H1N1 und H3N2 unterscheidet. Anschließend kommt für gewöhnlich die Zeit der Influenza-B-Viren. Hier konnte seit März 2020 nur noch die Victoria-Linie nachgewiesen werden.

Sollte die Grippewelle irgendwann doch nachlassen, zeichnet sich jetzt vielleicht auch schon die nächste Viren-Welle ab: "Die RSV-Fälle steigen langsam an", so Aberle.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 20.02.2025, 09:07, 20.02.2025, 06:32
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