Neue Schmid-Chats: "Du bist die Hure für die Reichen"

Im Fall des mutmaßlichen Steuernachlasses für MAN-Investor Siegfried Wolf sind neue Chats aufgetaucht. Einmal mehr im Fokus: das Handy des früheren Generalsekretärs im Finanzministerium, Thomas Schmid. Hintergrund: Das Finanzministerium hatte von Wolf eine Steuernachzahlung von elf Millionen Euro für nicht versteuerte Einkommen in der Schweiz verlangt.

"Einigung mit Sigi geschafft"

Laut WKStA hat Wolf ab Anfang 2016 dagegen "massiv interveniert" – bei Schmid und dem damaligen ÖVP-Finanzminister Schelling. Schmid schrieb damals an einen Kabinettsmitarbeiter: "Vergiss nicht – du hackelst im ÖVP-Kabinett!! Du bist die Hure für dich reichen!" (gemeint ist: für die Reichen) Tatsächlich: "Haben heute Einigung mit Sigi geschafft: Er zahlt zwischen 7 und 8 Mio. nach. Ich finde, beide Seiten sollten zufrieden sein. Er hat heute 60er – teurer Geburtstag", informierte Schmid Schelling am 31. Oktober.

Karrieresprung gegen positiven Bescheid

Im Streit um die Anspruchszinsen (fast 700.000 Euro) schaltete Wolf die Finanzbeamtin seines Finanzamts ein. Bei einem Treffen auf der Autobahnraststätte Guntramsdorf (!) soll er ihr laut WKStA Unterstützung bei ihrer Karriere versprochen haben – bei positiver Erledigung seines Steuerakts. Resultat: Sie bekam den neuen Job. Der positive Bescheid wurde aber wieder aufgehoben. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.