Politik
Neue Reform: Nehammer und Rauch besuchen Kinder-Zentrum
Kanzler Karl Nehammer und Gesundheitsminister Johannes Rauch besuchten am Dienstag eine zukünftige Kinder-Primärversorgungseinrichtung.
Wie vor wenigen Tagen angekündigt, will die Regierung das Gesundheitssystem in Österreich erneuern. Konkret geht es um die Gründung von sogenannten Primärversorgungseinrichtungen. Der Ausbau dieser Zentren ist ein wesentlicher Teil der von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) angekündigten Reform des Gesundheitssystems, "Heute" berichtete.
Vorteile für Patienten
Die zusätzlichen Primärversorgungseinheiten (PVE) sollen eine ganze Reihe von Vorteilen für Patienten sowie Mitarbeiter bieten – etwa längere Öffnungszeiten, eine geregelte Vertretung bei Urlauben oder Krankenstand und ein erweitertes Angebot. In den PVE arbeiten verschiedene Gesundheitsberufe zusammen: Ärzte, Pfleger, Physiotherapeuten, und viele andere mehr.
33 neue Primärversorgungseinheiten im Gründungsprozess
Derzeit befinden sich in Österreich 33 neue Primärversorgungseinheiten (PVE) im Gründungsprozess. Fünf von ihnen sind spezialisierte Kinder-PVE, die durch die Novelle zum Primärversorgungsgesetz erstmals möglich werden, heißt es in einer Aussendung des Bundeskanzleramts.
Bundeskanzler Karl Nehammer und Gesundheitsminister Johannes Rauch besuchten am Dienstag eine der Kinder-Primärversorgungseinrichtungen, die in Wien kurz vor der Eröffnung steht.
"Diese positive Entwicklung ist höchst erfreulich. Primärversorgungseinrichtungen werden wesentlich dazu beitragen, dass die Versorgung mit Kassenärtzen und –ärtzinnen österreichweit rasch verbessert wird", betonten Nehammer und Rauch. Ziel ist es, die Anzahl der Primärversorgungszentren bis 2025 von derzeit 40 auf über 120 zu verdreifachen.
Die Gruppenpraxis DDr. Peter Voitl & Partner hat erst kürzlich den Entschluss gefasst, sich von einer Gruppenpraxis zu einer Primärversorgungseinrichtung weiterzuentwickeln. Das Angebot umfasst hier neben Kinderärztinnen und -ärzten auch Spezialambulanzen, eine umfassende kinderkardiologische Versorgung sowie Zusatzangebote wie Logopädie, Psychologie, Ernährungsberatung etc.
Den Patientinnen und Patienten kann dadurch eine umfassende und koordinierte Versorgung angeboten werden. Die Behandlungsmöglichkeiten erfolgen dabei als Kassenleistung. Geöffnet ist die Praxis während der Woche bis in die Abendstunden, an Wochenenden steht ein Notdienst zur Verfügung.
Novelle ab 1. August in Kraft
Voraussetzung für die Einrichtung von Kinder-PVE ist die vergangene Woche im Ministerrat beschlossene Novelle des Primärversorgungsgesetzes, die am 1. August in Kraft treten soll.
Den Besuch nutzen Bundeskanzler Nehammer und Gesundheitsminister Rauch, um sich selbst ein Bild der Einrichtung vor Ort zu machen und in einen direkten Austausch mit dem beschäftigten Gesundheitspersonal und den kleinen Patientinnen und Patienten zu treten.