Politik
Neue ORF-Gebühr für ALLE – Junge steigen auf Barrikaden
Julian Christian, Vorsitzender der Bundesjugendvertretung, kritisiert die geplante neue ORF-Belastung hart. Er fordert jetzt Ausnahmeregelungen.
Der ORF-Hammer schlägt ab 2024 voll zu! Am Freitag wurde – wie berichtet – bekannt, dass bei den Verhandlungen der türkis-grünen Koalition mit der ORF-Leitung alles auf eine Haushaltsabgabe hinausläuft. Heißt: Zahlen müssen alle (außer jene, die schon bisher von der GIS befreit waren) – ganz egal, ob sie das Angebot im TV konsumieren oder nicht.
Kritik hagelt es von der Opposition – und auch der Bundesjugendvertretung. "In der Vergangenheit haben besonders junge Menschen von der GIS-Gebührenregelung profitiert: die Zahlen belegen ganz deutlich, dass für die jüngere Generation vor allem das Internet und eben nicht das lineare Fernsehangebot des ORF die wichtigste Informationsquelle ist. Dass in Zeiten, in denen viele Jugendliche ohnehin besonders von der Teuerungskrise betroffen sind, Maßnahmen gesetzt werden sollen, die junge Menschen weiter belasten, ist bedauerlich", sagt Julian Christian, Vorsitzender der Bundesjugendvertretung (BJV).
Medien in Vertrauenskrise
Ob es eine soziale Staffelung (etwa hinsichtlich des Einkommens) geben wird, ist laut "Heute"-Infos derzeit noch völlig offen. Laut BJV zeigen die Lebensverdienstkurven deutlich, dass die Einführung einer einheitlichen Abgabe, die ungeachtet der Nutzung des Programms und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit greife, zu einer überproportionalen Belastung junger Menschen führe. Gerade die jüngere Generation verfüge in der Regel über ein niedrigeres Haushaltseinkommen. Auch die Vertrauenswerte junger Menschen in die Medien seien alarmierend: nur mehr 17% der Unter-30-Jährigen vertrauen den Medien.
Video: Das sagen Österreicher zu Gebühr für alle
"Braucht Ausnahmeregelungen"
"Medien wie der ORF erleben bei Jugendlichen derzeit sowohl einen Rückgang in der Nutzung als auch im Vertrauen. Dass jetzt junge Menschen durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiter finanziell belastet werden sollen, stößt bei uns auf Unverständnis. Sollten die Pläne zur Haushaltsabgabe weiter forciert werden, braucht es Ausnahmeregelungen, von denen besonders die Jungen profitieren", so Julian Christian.